Gold Swaps im großen Stil – Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) tätigt laut einer Meldung Goldgeschäfte in Rekordhöhe. 570 Tonnen Gold sollen im Oktober gegen Bares geliehen worden sein.

Laut dem Gold Anti-Trust Committee GATA soll die BIZ im Oktober ihre Geschäfte mit Gold-Swaps massiv ausgebaut haben. Hierzu stellt das kritische Komitee eigene Berechnungen anhand BIZ-Monatsberichten an.

Aus diesen leitet die amerikanische Organisation ab, dass die als Zentralbank der Zentralbank geltende BIZ im vergangenen Monat Gold Swaps in Höhe von 570 Tonnen Gold durchgeführt haben soll. Für den August berechnete GATA ein Volumen von 500 Tonnen des gelben Edelmetalls. Im jährlich zum Ende März erscheinenden Jahresbericht gab die BIZ in diesem Jahr Gold Swaps in Höhe von 438 Tonnen Gold an. Im Schnitt der vergangenen Jahre liegt das Volumen sogar bei nur 279 Tonnen, wobei berücksichtigt werden muss, dass die Menge 2016 bei null Tonnen lag.

Bekannte Diskretion

Beachtung findet die Meldung insbesondere dessen, da die Bank seit ihrer Gründung 1930 für ihre undurchschaubaren Goldgeschäfte bekannt ist. Laut World Gold Council besitzt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich 103 Tonnen Gold (Stand November 2017)Die BIZ zählt derzeit 60 Mitgliedszentralbanken aus allen Kontinenten, auf die zusammen rund 95% des Welt-BIP entfallen (Quelle: BIZ). Zu den eigenen Goldgeschäften gibt sich die Bank wie gewohnt bedeckt und gibt an, dass es sich bei Gold Swaps um „normale kommerzielle Aktivitäten“ handelt. Offener ist die BIZ bei ihrer Kritik zur Taktik der Zentralbanken.

Die Bank aus Basel, einst gegründet, um Reparationen infolge des ersten Weltkriegs zu verteilen, warnt seit Jahren „vor zu viel billigem Geld, vor Blasen und Übertreibungen und vor dem Crash, zu dem das alles unweigerlich führen werde“, so die WELT bereits 2014. Sie war eine der ersten Institutionen, die vor der Finanzkrise 2008 gewarnt hatte.

Was sind Gold Swaps?

Bei einem Gold Swap (Gold-Tausch) verleiht man für eine ausgehandelte Dauer und festgelegten Preis Gold gegen Devisen. Dies hilft kriselnden Ländern sich kurzfristig Liquidität zu verschaffen. Der letzte bekannte Gold-Tausch war der zwischen Venezuela und der Deutschen Bank.

Das krisengebeutelte Land verlieh Gold im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar gegen 1,2 Milliarden Dollar, um seine Liquidität zu verbessern. Um sein Gold zurückzuerhalten, hätte man die geliehenen 1,2 Milliarden US-Dollar bis Oktober aufbringen müssen. Doch Venezuela konnte die Bedingungen im Gold Swap mit der Deutschen Bank nicht einhalten und verlor das verliehene Gold.

(Titelbild/Quelle: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich)

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