In einer Scheideanstalt wird sehr viel geschmolzen, oft zur Vorbereitung einer sicheren Analytik. Aber unsere Kunden sollen sich darauf verlassen können, dass sie eine unabhängige Beratung durch unsere Sachverständigen erhalten. Sie wollen doch wissen, wenn etwas besser nicht durch’s Feuer gehen soll, nicht wahr?

Hier stellen wir einige Beispiele vor, was uns Kunden brachten und wo wir davon abrieten, diese Stücke in die Materialverwertung zu nehmen.

Ab und zu lässt sich für Besonderheiten über den Verkauf als Schmuck mehr erwarten, als durch die Verwertung von Gold + Diamanten. Trotz der stark gestiegenen Preise für Gold und Silber sollten Sie sich gut informieren, bevor Sie verkaufen. Wenn Sie mehr Geld für Ihren gebrauchten Schmuck haben wollen: Dann sollten Sie immer prüfen lassen, ob Ihr Schmuck doch besser Schmuck bleibt. Deshalb ist es immer auch unser Auftrag, Sie zu beraten, welcher Weg der beste für Sie ist.

Viktorianische Korallen-Ohrringe

Dem Kunden, der keine Koralle tragen mag oder als Mann nicht möchte, scheint es nur um den dünnen Golddraht zu gehen. Die Ohrringe sind nicht gepunzt, man könnte sie deshalb sogar für Modeschmuck halten. Sie wiegen nur ca. 2,5g, der Golddraht ist mit ca. 55% Goldgehalt gemessen. Sie sind also beim Goldankauf eher als unecht einzustufen, da die Säureprüfung den echten Goldgehalt nicht erfassen kann. 2,5g Gold dieser Qualität hätte ca. 60 – 70 Euro erbracht. Aber wer erkennt, dass es sich um original antiken Schmuck handelt, der ca. 200 Jahre alt ist, der kann auch einen Käufer finden. Dieser Käufer wäre wohl sicher bereit, deutlich mehr als den Materialwert zu zahlen. Wir schätzen den Verkaufswert auf gute 600-700 Euro, also das 10-Fache des Materialwerts.

Darüber hinaus sind die Ohrringe nicht symmetrisch gearbeitet – für den einen ein Fehler, für den Kenner eine wertvolle Besonderheit. Aber wären Sie in diesem Falle als Kunde nicht gern informiert worden, dass es sich nicht um Modeschmuck, sondern um eine echte Antiquität handelt?


Arts & Crafts Collier Vogel im Schilf

Goldenes Stück eines unbekannten Goldschmieds, Großbritannien, aus der Arts & Crafts Bewegung für Kunsthandwerk, ca. 50-60 Jahre alt. Gekennzeichnt mit 750, Birmingham, England, PP. Deutliche Anleihen am Jugendstil, Handarbeit. Ein dünnes Rähmchen hält eine Sägearbeit mit aufgelöteten Weissgold-Details, ein Vogel in Zweigen. Handgearbeitete Kette ohne Verschluß. Insgesamt 10,8g, zum Zeitwert des Metalles wenige Euro Materialwert. Auch hier haben wir abgeraten, zum Materialpreis zu verkaufen. Der Kundin hing die Kette aber zu tief und sie mochte sie deshalb nicht tragen. Sie lag jahrelang in der Schmuckschatulle. Ein Käufer für ein solches Unikat findet sich aber bestimmt für mindestens das Doppelte des Goldwertes.


Platin-Collier mit kleinen Diamanten

Der Materialwert von Platin ist zur Zeit niedrig und die kleinen Diamanten, alle etwa 0,05ct. groß, erhöhen den Wert nur unwesentlich. Kleine Diamanten erbringen leider auch nur kleines Geld – Schauen Sie mal selbst in ein Juweliergeschäft, wie es da glitzert und funkelt. Fast alles ist mit kleinen Diamanten besetzt, weil sie das Stück immer aufwerten, aber als Material sehr wenig kosten. Der Wert des Schmucks mit kleinen Diamanten liegt vor allem in der Handarbeit und der Fasserei. Diese 13,10g Platinschmuck erbringen einen Materialwert von ca. 250 Euro. Das Collier gereinigt und schön präsentiert etwa das 10-Fache. Unter 2.500 Euro werden Sie so etwas im Einzelhandel nicht finden. Es wirkt modern, ist aber nach altem Vorbild zeitlos angefertigt. Auch hier deshalb ein klassischer Fall von „Nicht schmelzen“ – sondern Alternative suchen. https://AARPP.de


Diamant-Reihe – Collier 750 Weissgold mit Diamanten

Diese Art von Kette gibt es mit allen erdenklichen Edelsteinen. Hier sind es Diamanten in einzelnen Fassungen am laufenden Meter. Kleine Diamanten, ca. 0,05ct pro Stück, sind in regelmäßigen Abständen in eine zarte Weissgold-Kette eingearbeitet. Die Diamanten „kippen“ und zeigen deshalb beim Tragen mal die Ober- und mal die Unterseite. Dies fand die Kundin unschön und auch dieses Collier lag lange in einer Schublade.

Auch hier haben wir ein teures, oft gesuchtes Schmuckstück, dessen kleiner Materialwert in keinem guten Verhältnis zum Wiederverkaufswert steht. Solche Colliers kosten abhängig von verwendeter Kettenlegierung und Einzelsteinen leicht über 2.000 Euro im Juwelier-Einzelhandel. 6,1g Gewicht, somit liegt ein Materialwert bei ca. 300 Euro. Selbst wenn Ihnen das Stück nicht gefällt – Oft finden wir Kunden, die es schätzen.


Platin-Collier mit Diamantstern

Der Diamantstern besteht aus länglich geschliffenen Baguettesteinen und 5 kleinen Brillanten. Der dekorative, große Anhänger kommt mit einer Zopfkette aus Platindraht, die sich geschmeidig an den Hals legt. Der 5-zackige Stern ist ein universelles Symbol mit uralter Tradition und mystischer Herkunft. Die Steine dieses Anhängers sind wegen Schliff und Größe wenig wert. Der hauptsächliche Materialwert liegt wieder im verwendeten Edelmetall – diesmal Platin. Es handelt sich um 9,6g, somit derzeit etwa 200 Euro. Aber kaufen? Wer es kaufen will beim Juwelier, der zahlt sicher ca. 1.500 bis 2.000 Euro. Deshalb: Lassen Sie uns einen Käufer für Sie suchen.


Statt Materialverwertung besser verkaufen?

Wir raten nicht nur ab, wir raten auch gern mal zu: Nämlich zu einem lohnenden Schmuckverkauf bei uns. Wir stehen in gutem Kontakt zu Juwelieren, Auktionshäusern und führen auch eigene Online-Angebote: Unter AARPP.de finden Sie Schmuckstücke, die unseren Kunden noch gehören. Diese gehören nicht in die Schmelze, sondern suchen neue Liebhaber*Innen. Unser Konzept ist ebenso nachhaltig, wie unser Scheid- und Recyclingbereich. Was nicht zerstört wird, weil es schön oder selten ist, kann zu einem Wert oberhalb des Materialwertes wieder verkauft werden. Es ist zwar gebrauchter Schmuck, aber aus der richtigen Hand haben Käuferinnen die Sicherheit, Echtes günstig zu erwerben. Und Verkäufer*innen können den Preis mitbestimmen und mehr erlösen als über den Goldankauf. Und dabei machen dann alle Beteiligten ein gutes Geschäft: Die Verkäufer*innen ebenso, wie neue Kunden, und die Scheideanstalt erhält eine kleine Provision für ihre Expertise und die Veröffentlichung für einen grossen Kundenkreis .


Was würde im normalen Goldankauf mit solchem Schmuck passieren?

Er würde sagen: Na, wenn Sie es unbedingt los werden wollen, dann nehme ich es Ihnen gern ab. Zahlen werde ich den Materialwert, denn ich weiss ja noch gar nicht, ob ich den Schmuck tatsächlich teurer verkaufen kann. Das darf der Goldankauf – aber Sie müssen Ihren Schmuck nicht beim Goldankauf verkaufen – Sie können direkt zum Edelmetallfachbetrieb kommen. Dann sind Sie schlauer und können sich immer noch entscheiden, ob Sie überhaupt verkaufen oder einen Kommissionsauftrag vereinbaren wollen.

Hauptsache, Sie sind informiert und können eine richtige Entscheidung treffen.

Vereinbaren Sie am besten gleich einen Termin für eine unabhängige Beratung in unserem Edelmetall Service Center.

Übrigens: Auch nach dem Kulturgüterschutzgesetz sind wir generell verpflichtet, immer erst einmal zu prüfen, ob ein Stück geschmolzen werden darf. Dies gilt nicht nur für Kunstgegenstände sondern ebenso für spezielle Münzen und selten auch für aussergewöhnliche Barren. So erhielten wir aus dem früheren Besitz des Sächsischen Königs einmal Barren, die er für die Prägung von Münzen verwendete. Sie trugen die speziellen Stempel des Königshauses, besonders geartete Insignien und waren genau in der Form und dem Gewichtsmaß gegossen, die seinerzeit dafür verwendet wurden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert