Vergoldete Materialien Elektronikschrott, bereits vergossen, auf Ebay angeboten

Vergoldete Materialien Elektronikschrott

Vergoldete Materialien Elektronikschrott, Geschmolzener Elektronik-Schrott aus Pins, alten PC-Bauteilen, auf Ebay angeboten: Wir warnen ausdrücklich davor, bei Ebay kleine Schmelzstücke oder kleine Barren aus vergoldeten Kontakten, Steckpins, PC-Bauteilen, Elektronik-Bauteilen, etc. zu kaufen. Das oben sichtbare Gussstück enthält kein messbar verwertbares Gold, obwohl er hübsch goldig aussieht. Vergoldete Materialien aus der Elektronik zeigen oft negative Ergebnisse. Wie unten beschrieben, sind nur wenige Mikrogramm Gold auf elektronischen Bauteilen aufgebracht. Diese können in kleinen Mengen nicht wirtschaftlich ausgearbeitet werden. Erst recht arbeitet man dann nicht mit einer Schmelze zu Barren. Häufiger kommen jedoch Kunden zu uns, die solche Barren aus dubiosen Quellen gekauft haben und diesen einen Wert beimessen. Dieser abgebildete Barren ist aus einer Messing-Legierung und wurde über eine Bohrung bis in den Kern beprobt. Es ergab sich kein Edelmetall-Inhalt: kein Gold, kein Silber, kein Palladium oder womöglich sogar Platin, wie es manchmal beworben wird. Bitte lassen Sie sich nicht mit solchen Angeboten herein legen!

Vergoldete Materialien:

Wissenswertes über Vergoldungen auf unedlen Grundmetallen

E-Schrott wertlos
E-Schrott wertlos

Der Glanz von Gold wird seit Jahrtausenden begehrt. Vergoldungen werden aber nicht nur angebracht, um Gegenstände zu verschönern. Sie haben auch vielfältige Funktionen, die sinnvolle Produkteigenschaften hinzufügen. Goldschichten aus der Vergoldung sind mit 0,05 – 0,25 µm außer­ordentlich dünn und damit kostensparend, entsprechen aber einem Goldfarb-Überzug, der die volle optische Wirkung des Goldes erreicht. Es gibt keine beschreibende DIN-Norm für Vergoldungen. Die Dicke ist daher immer herstellerbedingt bzw. nach eigenen Werksnormen definiert.

Vergoldete Materialien können ein Recycling lohnen, wenn es sich um sogenannte „Hartgoldschichten“ handelt. Sie sind mit etwas Eisen legiert (unter 1%), wodurch die Beschichtung an Härte gewinnt. Hartgoldschichten lassen sich optisch kaum von Feingoldüberzügen unterscheiden, aber in we­sentlich größeren Dicken abscheiden. Den Vergoldungsverfahren ist immer gemeinsam, dass die Goldüberzüge nicht anlaufen und gegen Säuren, Laugen oder Salze resistent sind. Hartvergoldungen haben darüber hinaus eine bessere Verschleißbeständigkeit. Immer wird diese Beständigkeit verbessert, wenn die Schichtdicke erhöht wird. Goldüberzüge werden zumeist auf einer Nickelschicht galvanisch abge­schieden. Bei technischen Anwendungen dient das Nickel in etwa 2 – 4 µm Stärke (also ca. 40x dicker als die Goldschicht) als sog. Diffusionssperre, um ein Eindringen des Goldes in das Grundmaterial zu verhindern. Bei dekorativen Bauteilen wird der Nickelunterbau in weit höherer Dicke aufgebracht, da so im wesentlichen der Glanz des Schichtsystems erzeugt wird. Durch diese Schicht an Nickel ergeben sich in der Regel ausschließlich nasschemische Aufarbeitungsverfahren, die mit hohen Liefermengen einhergehen müssen. Die NES arbeitet Vergoldungen auf, wenn Liefermengen von mind. 400-500 kg erreicht sind und sortenrein angeliefert werden kann.

Beispiele für Vergoldungen sind:

  • Sanitärarmaturen,
  • Bestecke,
  • Schmuckstücke,
  • Uhren,
  • elektrische Bauteile wie Steckkontakte,
  • generell auch Werkstücke, die korrosiven Bedingungen ausgesetzt sind oder mechanischen Beanspruchungen standhalten müssen

Die verbesserten Eigenschaften durch die Vergoldung ergeben sich durch die Anlaufbeständigkeit, das dekorative satt-gelbe Aussehen, eine sehr gute chemische Beständigkeit und Korrosionsbeständigkeit. Auch Lötarbeiten lassen sich an vergoldeten Gegenständen sehr gut durchführen. Bei Feingoldbeschichtungen ist auch das Bonden als Verbindungstechnik sehr gut möglich. Die Wärme- und die elektrische Leitfähigkeit von Gold tritt etwas hinter der von Silber zurück, gehört aber zu den höchsten der Metalle und ist ebenfalls eine gewünschte Eigenschaft.

Update 27.08.2015: Immer wieder Einsendungen von Schmelzstücken aus vergoldeten Pins oder anderen Elektronikschrotten

Uns erreichen leider immer wieder diese Einsendungen mit Schmelzstücken aus vergoldeten Pins oder anderen Elektronikschrotten. Mehrmals in der Woche kommen solche Stücke bei uns an. Wenn Sie selbst unsicher sind, ob Sie edelmetallhaltiges Material haben, dann können Sie sich gern im Vorwege telefonisch erkundigen. Rufen Sie uns einfach an!

Angeblich vergoldete Materialien oft wertlos trotz hübschen AussehensIm Bild ein Beispiel aus Österreich, bei Ebay gekauft. Auch in diesen wunderschön golden aussehenden Schmelzperlen und Schmelzstücken verbirgt sich leider kein Gold. Es handelt sich stattdessen um eine Kupfer-Zink-Legierung mit kleinen Restanteilen an Zinn. Der Kunde hat sich dieses Material übrigens zurück erbeten und wird es nun selbst bei Ebay feilbieten… Er meint, irgendjemand wird es schon kaufen. Leider hat er recht.


Kommentare

  1. Immer wieder Anfragen zu solchem Material. Vergoldungen werden, wie oben beschrieben, auf einem Nichtedelmetall-Untergrund aufgebracht. Dieses Schichtsystem sorgt dafür, dass die Mengen so dünn ausfallen können. Damit wird Gold gespart. Man kann leider damit nicht reich werden, weil einfach ganz wenig Gold verwendet wird. Auch bei Gold greifen die gleichen wirtschaftlichen Parameter in der Herstellung und Verarbeitung, wie bei jedem anderen Material. Das Gramm Gold im Wert von derzeit ca 35,00 Euro mag den Aufwand eben nicht rechtfertigen, der nötig ist, um es zu erlangen.

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