Laut einem Medienbericht planen die USA, Australien, Indien und Japan eine Alternative für Chinas Neue Seidenstraße. Chinas milliardenschweres Projekt könnte zu großen Einfluss auf die Weltwirtschaft nehmen. Eine Alternative soll Pekings Einfluss entgegenwirken. Auch die globalen Goldreserven sind betroffen.
Chinas 900-Milliarden-Projekt „One Belt, One Road“, auch bekannt als die Neue Seidenstraße, soll neue Handelskorridore zwischen Asien, Afrika und Europa schaffen. Dafür werden chinesische Unternehmen Häfen, Straßen und Bahnstrecken bauen. 65 Staaten sollen beziehungsweise können sich an den Projekten beteiligen. Im Westen sowie im Osten steigen die Sorgen um den wachsenden Einfluss, den Peking durch eine erfolgreiche Umsetzung nehmen könnte.
Alternative soll keine Konkurrenz sein
Laut einem Bericht der Australian Financial Review gibt es nun Überlegung einer Alternative zur Neuen Seidenstraße. Laut einem hohen amerikanischen Regierungsmitarbeiter wird dies Thema während dem Besuch des australischen Premierministers Malcolm Turnbull diese Woche in den Vereinigten Staaten sein. Die Überlegungen, seien aber noch „im Entstehen“ und nicht spruchreif. Der Quelle nach sind zudem Indien und Japan Teil der Alternative. Die Betonung liegt auf „Alternative“, da die Pläne nicht als Konkurrenz zu Chinas Projekt gesehen werden wollen. „Niemand sagt, dass China keine Infrastruktur bauen sollte“, wird die Quelle zitiert. Anders adere Stimmen, die offen vor der gewollten Einflussnahme sprechen. Zum Beispiel Jan Gaspers vom Mercator Institut für China-Studien (MERICS). „China will wirtschaftliche Abhängigkeit anderer Staaten schaffen und damit politische Abhängigkeit erreichen“, zitiert die Tagesschau Gaspers bereits im Dezember 2017. USA, Australien, Japan und Indien tauschen sich bereits seit zehn Jahren zu Sicherheitsthemen aus. Sehr zum Missfallen Chinas.
Gabriel warnt
Hierzulande hat laut n-tv zuletzt Sigmar Gabriel auf der Münchner Sicherheitskonferenz vor der Neuen Seidenstraße gewarnt: „Die Initiative für eine Neue Seidenstraße ist ja nicht das, was manche in Deutschland glauben: Es ist keine sentimentale Erinnerung an Marco Polo. Sondern sie steht für den Versuch, ein umfassendes System zur Prägung der Welt im chinesischen Interesse zu etablieren“.
Im Januar legte Peking seine Ambitionen dar, die Initiative auf die Arktis auszudehnen. Man wolle Schiffswege erschließen, die durch die globale Erwärmung geöffnet wurden. Der Name: Polar-Seidenstraße.
Neue Seidenstraße hat großen Einfluss auf Gold
Die Neue Seidenstraße soll auch der Erkundung neuer Goldvorkommen dienen. China verfügt mit etwa 11.563,46 Tonnen (Schätzung 2015) über enorme Goldvorkommen, tut sich jedoch schwer diese zu fördern. Die Goldminen sind zu klein und in der Haltung sowie Produktion zu teuer. Über die Hälfte der chinesischen Goldnachfrage wird aus dem Ausland gedeckt.
Die Länder, die sich an One Belt, One Road beteiligen, haben geschätzte Goldreserven von 23.600 Tonnen. Dies entspricht 42 Prozent der gesamten bekannten Menge Gold auf der Welt. Sieben der 30 größten Goldproduzenten befinden sich in den teilnehmenden Ländern. Mit 1.150 Tonnen produzieren diese Länder 36 Prozent der jährlichen Goldproduktion weltweit. Zwischen 2011 und 2015 haben chinesische Goldproduzenten bereits 2,5 Milliarden in Goldabbau-Projekte im Ausland investiert. Die Neue Seidenstraße soll für chinesische Gold-Produzenten Handelsbarrieren abschaffen und Freihandelszonen erweitern, um weitere Investitionen zu ermöglichen.
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