Im vergangenem Jahr kaufte die russische Zentralbank 201 Tonnen Gold. Dieses Jahr wurden Russlands Goldreserven bereits um 130 Tonnen erhöht und ein Stopp ist nicht zu erwarten.
Russlands Goldreserven nähern sich China an
Die russische Zentralbank veröffentlicht regelmäßig den Stand ihrer Gold- und Währungsreserven in US-Dollar. Zum Ende August beläuft sich der Gesamtwert der Bestände auf rund 424 Milliarden US-Dollar. Bis auf kurze Unterbrechungen stieg der Wert in den vergangenen Monaten wöchentlich an. Gegenüber Juli 2017 wuchs der Wert der Reserven um 1,3 Prozent. Der Anteil der Goldreserven liegt bei rund 74 Milliarden US-Dollar. Die nun 1.744 Tonnen Gold machen 17,3 Prozent der Währungsreserven aus. Im August kamen erneut 15 Tonnen hinzu.
Neben Russlands Beständen erhöhen sich offiziell auch die Bestände von Kasachstan (2 bis 4,5 Tonnen pro Monat) monatlich. Auch die Türkei erhöht ihre Bestände rapide, jedoch sind diese unbeständig in der Menge. Zudem berechnet die Türkei ebenfalls die Goldbestände ihrer Geschäftsbanken zu den offiziellen Beständen. Und dennoch: Die türkischen Goldreserven können demnächst den Bestand der Europäischen Zentralbank übertreffen. An Russland werden diese aber wohl niemals herankommen.
Offiziell ist Russlands Zentralbank mit Abstand der stärkste Goldankäufer der Welt. Laut World Gold Council hat Russland in den letzten zehn Jahren mehr als 1.250 Tonnen Gold in ihren Bestand gebracht. Mittlerweile der sechstgrößte der Welt. Somit nähern sich die russischen Bestände den chinesischen. Dessen Zahl bleibt seit Monaten unverändert bei 1.842,6 Tonnen.
Chinas letzte offizielle Erhöhung liegt bereits ein Jahr zurück. Höchstwahrscheinlich liegt der tatsächliche Wert aber viel höher. Manche Branchenkenner wie Laurence Williams behaupten, dieser liege bereits jenseits 8.000 Tonnen, um an die Goldreserven der USA anzukommen (8.133,5 Tonnen). China soll seine tatsächlichen Goldbestände aufgrund der Goldpreisschwankungen nicht offiziell machen. Eine Bestätigung von 8.000 Tonnen Gold auf der hohen Kante würde dem Goldpreis einen zu großen Schub verleihen. Diese Bestätigung würde erst folgen, wenn China seine gewünschte Menge erreicht hat, so Williams. China möchte seine Ölimporte in Yuan zahlen, diese sollen wiederum gegen Gold getauscht werden. Für den Petro-Yuan ist also ein großer Goldbestand nötig.
Petro-Yuan und De-Dollarisierung als Hintergrund?
Auch Russland rüstet sich für eine De-Dollarisierung und hat in China einen starken wirtschaftlichen Partner. Zwar sagt die russische Zentralbank offiziell, dass die Goldreserven „aufgrund des Prinzips der Diversifikation“ erhöht werden, jedoch auch, dass „nur diese Reserveanlage einen vollständigen Schutz vor rechtlichen und politischen Risiken“ mit sich bringt. Der Dollar als globale Währungsreserve steckt in der Krise, ebenso wie das gesamte Papiergeldsystem. Ob hinter Russlands Strategie Vorsorge oder eher Kalkül steckt, ist wohl eher mit Letzterem zu beantworten. Russland möchte nicht vom Westen abhängig sein und hofft,mit China auf einen starken wirtschaftlichen Verbund. Beide Nationen wissen um den Wert des Edelmetalls.
„Bis 2030 soll die Produktion auf 400 Tonnen ansteigen“
Seit 1995 hat sich die russische Produktion fast verdoppelt und heute nimmt Russland hinter China und Australien den dritten Platz auf der Liste der größten Goldproduzenten ein. Allein in den letzten zehn Jahren hat das Land mehr als 2.000 Tonnen Gold abgebaut, wobei die Produktion „für dieses Jahr bei mehr als 300 Tonnen erwartet wird. Bis 2030 soll sie auf 400 Tonnen ansteigen“, so Sergey Kashuba, Vorsitzender des Verbands der Goldproduzenten Russlands.
Zwar ist Russland der größte offizielle Goldabnehmer auf Erden und könnte in den kommenden Jahren zudem zweitgrößter Goldproduzenten nach China werden, doch sind seine Möglichkeiten auf dem internationalen Investmentmarkt noch lange nicht ausgeschöpft, was das gelbe Edelmetall angeht.
Private Investitionen sollen steigen
Die Regierung, die Zentralbank sowie die Geschäftsbanken können Gold mehrwertsteuerfrei kaufen. Aber private und gewerbliche Käufer von Goldbarren unterliegen der Mehrwertsteuer von 18 Prozent. Die privaten Investitionen liegen bei nur vier Tonnen. Zum Vergleich: In China wurde in 285 Tonnen, in Deutschland in 105 Tonnen und in den USA in 93 Tonnen privat investiert. Die Mehrwertsteuer soll also wegfallen.
Die heimische Goldindustrie geht stark davon aus, dass eine Reform notwendig ist. Zumal eine unabhängige Untersuchung ergeben haben soll, dass der Wert der Goldnachfrage bei 1,5 Milliarden Euro läge, sollte das Steuersystem mit aktueller Mehrwertsteuer auf Gold abgeschafft werden. Langfristig erwartet man private Goldinvestitionen bei 50 Tonnen jährlich. Im Juli gab es in der Duma erste zuversichtliche Gespräche. Schließlich würde Wirtschaft sowie der Staat von steigenden privaten Goldinvestitionen profitieren.

Der World Gold Council berichtet, dass das Wachstum des russischen Goldmarktes durch eine Reihe von Faktoren vorangetrieben wurde, insbesondere durch die Privatisierung staatlich kontrollierter Goldminengesellschaften und die Konsolidierung kleinerer Goldproduzenten, die es den russischen Bergleuten ermöglichten, international zu konkurrieren. Heute produzieren die größten Goldminengesellschaften – Polyus, Polymetall, Kinross, Petropavlovsk und Nord Gold – mehr als 120 Tonnen Gold pro Jahr. Das sind etwa 50 Prozent der Gesamtproduktion Russlands. Sieben von acht Gold-Unternehmen in Russland sind auf der LBMA Good Delivery List. Nur Japan und China haben mehr Unternehmen gelistet.
Russlands Goldmarkt wächst. Ein Stopp der Investitionen ist nicht absehbar. Unabhängig der aktuellen Lage der russischen Gesamtwirtschaft, hat sich Russland auf dem Goldmarkt nicht nur etabliert, sondern eine führende Rolle eingenommen. Nun soll also die private Goldnachfrage gedeckt werden und dem russischen Volk die Goldinvestitionen möglich gemacht werden. Die russische Oberschicht wird es freuen.
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(Titelbild: CC-BY-SA 3.0)