Lockpreise beim Altgoldankauf XX,00 Euro pro Gramm – ein gutes Angebot?
Lockpreise beim Altgoldankauf in diesem Blog wollen wir sog. Lockpreise für Sie etwas genauer beleuchten:
Der starke Preisdruck zwingt Goldaufkäufer zu sogenannten Lockpreisen, damit man sie zumindest über den hohen Preis ansteuert. Deshalb findet man solche Angebote häufig in der Tagespresse. Was ist davon zu halten?
Unser Blog – Lockpreise beim Altgoldankauf – erklärt Ihnen wie Juweliere kalkulieren. In der Regel wird Schmuck, vor allem hochwertiger Schmuck, mindestens zum 3-fachen des Einstandspreises verkauft. Somit erhält der Juwelier eine Mindestmarge von 30-50%, nach Abzug aller Kostenkomponenten wie der Mehrwertsteuer, der Marketing-, Lagerhaltungs-, Miet-und Personal-Aufwendungen. Berücksichtigt werden muss dazu nicht nur die Kostensituation z.B. in den Innenstädten, sondern auch die Liegezeit von hochwertigem Schmuck. Dieser „dreht“ sich nämlich nicht wie Butter und Brot, sondern bleibt gern für einige Jahre im Bestand des Juweliers. Eine ähnliche Kalkulationsmarge wäre natürlich auch für „gebrauchten“ Schmuck eigentlich erforderlich!
Deshalb kommt es immer wieder vor, dass Privatkunden von den Ankaufspreisen für tadellos erhaltenen Schmuck enttäuscht sind. Denn häufig ergibt sich dann ein Ankaufspreis, der nur geringfügig oder nach Abzug von Gebühren sogar knapp unter dem Materialwert liegen kann. Viele Ebay-Händler geben z.B. Schmuck, der zwar in Ordnung ist, aber aufgrund seiner Machart keinen Verkaufspreis über dem Materialwert ergeben wird, gerne schon zur Scheideanstalt.
Lieber direkt zur Norddeutschen Edelmetall Scheideanstalt
Hier gibt es den Materialpreis dann sofort und ohne Gebührenabzug, also ohne aufwendige Fotos, Einstellgebühren und Versandzeiten. Ob mehr möglich ist besprechen unsere Gutachterinnen immer mit Ihnen.
- Was ist eigentlich „wiederverkäuflicher“ Schmuck? Muss er heil und selten getragen sein? Muss er von einer Luxusmarke sein?
- Wie bemisst sich der Preis im Verkauf von Schmuck überhaupt? Wie wird Schmuck im Einzelhandel kalkuliert?
- Sind 45,00 Euro pro Gramm dann wirklich ein gutes Angebot?
- Welche Wege für die Verwertung von tragbarem Schmuck gibt es sonst noch?
Wiederverkäuflicher Schmuck ist immer:
- Sofort tragbar – Das heisst, unbeschädigt, sauber, ohne Kratzer, Dellen, fehlende Steine, etc.
- Vom Stil her passend – Entweder modern genug, um sofort in eine Juweliersauslage zu kommen
- Oder alt und besonders genug – Als Antiquität handelbar (mind. 80 Jahre).
- Von einer Luxusmarke – Alle vorgenannten Argumente fallen zurück, wenn es sich um ein besonders schönes oder seltenes Stück handelt, das mit einem berühmten Namen verbunden ist. Also Luxusmarken wie Cartier, Van Cleef & Arpels, Piaget, Chaumet, etc. .
- Besonders durch eine anderweitig berühmte Herkunft – Z.B. ein individuelles Stück eines bekannten Schmuckkünstlers. Auch ein bekannter oder berühmter Vorbesitzer kann ein Stück zum Sammlerstück machen: Denken Sie an den profanen Golf II, der dem späteren Pabst gehörte und für viel Geld über Ebay seinen Besitzer wechselte.
Treffen diese Kriterien zu, hat man als Verkäufer ein hochwertiges Stück, das mehr einbringen sollte, als zum Materialwert in seine Einzelteile zerlegt. Aber wieviel kann man dann tatsächlich erhalten?
Gut gehen im Gebrauchtmarkt seltene Uhren oder Antiquitäten aus Schmuck bestimmter Epochen oder Sammelgebiete (zur Zeit u.a. Art Deco, Antike, Edwardianisches, Viktorianisches). Modernes muss am besten einen berühmten Namen tragen. Leider wandelt sich dieser Bereich ebenso stetig wie die Mode. Deshalb ändert sich auch die Bewertung und Verkäuflichkeit mit dem Zeitgeschmack. Gut nachvollziehen lässt sich das auch für den Privatkunden bei Auktionen, wenn man sich die Ergebnislisten über verschiedene Jahre ansieht.
Aufgepasst bei Blickfangpreisen
Beispiel-Rechnungen für hochwertige, gebrauchte Schmuckstücke:
Unser Blog zum Lockpreise beim Goldankauf für Schmuck soll hier zeigen, daß eine Verwertung von den hier beschriebenen Schmuckgütern nicht zum Grammpreis erfolgen sollte, sondern nach einem reell zu erzielenden Vermarktungspreis für das gesamte Stück. Die von verschiedenen Ankäufern beworbenen 45,00 Euro pro Gramm ergeben nämlich vor allem bei Diamantschmuck unter Umständen extrem ungünstige Verkaufspreise. Dazu lässt sich folgende Beispielrechnung aufstellen:
Beispiel1

1 Ring, 750er Gold, 8 Gramm schwer, besetzt mit einem 0,50 ct. schweren Brillanten, z.B. wie im Foto abgebildet
8x 45,00 Euro ergeben: 360,00 Euro. Das Gold zum Goldwert im Januar 2016 (ca. 32,00 Euro/Gramm) bringt allein jedoch schon: 192,00 Euro. Der Diamant ist also bewertet mit mageren 168,00 Euro. Das scheint etwas ungerecht, selbst wenn die Qualität des Steines nicht bekannt ist. Dieser Preis wäre nur gerechtfertigt, wenn der Stein viele Einschlüsse und zusätzlich noch eine mäßige Farbe oder weitere Mängel hat. Sobald der Stein von mittlerer bis besserer Qualität ist, erzielt er schon im Großhandel ein Vielfaches des angebotenen Preises.
Beispiel2
Wieder ein Ring, 750 Weissgold, 8 Gramm schwer, besetzt mit 1,0 ct. an kleinen Brillanten, von 0,01-0,03ct. pro Einzelstein. Wieder enthält der Gesamtpreis den Goldwert i.H.von 192,00 Euro. Jedoch sind die kleinen Brillanten viel weniger wert als ein Solitärstein gleichen Gewichts.

Hier kommt es auf die Verarbeitung an: Möchte ein anderer Kunde diesen Ring gern tragen? Ja? Dann wird ein solcher Ring nicht unter 1.100-1.500 Euro im Einzelhandel verkauft werden. Auch hier kommt der Privatkunde mit den erzielten 360,00 Euro eher schlecht weg. Wir sind plötzlich bei einer Juweliers-Kalkulation. Und dies macht auch den Tricky Gramm-Preis von 45.- Euro/Gramm unattraktiv, wenn man die Hintergründe kennt.
Welcher Weg ist der beste, um hochwertigen Schmuck zu verkaufen?
Online-Auktionen wie bei Ebay?
Privatkunden können einem schlechten Verkaufspreis nur entgehen, wenn sie den Verkauf selbst in die Hand nehmen und z.B. bei Ebay anbieten – leider mit allen Risiken und Mühen, die dieser Vertriebsweg mit sich bringt. Gute Fotos und eine wahrheitsgemäße Beschreibung führen dann vielleicht zum erhofften Erlös. Sie tragen dabei das geschäftliche Risiko. Wir beobachten aus beruflichem Interesse diverse Schmuckauktionen bei Ebay und können Ihnen sagen, dass bestimmte Stücke selbst nach ein oder zwei Jahren wieder auftauchen, entweder beim gleichen oder bei einem anderen Händler. Viele hochpreisige Artikel werden dort auch angeboten, ohne überhaupt auf einen Verkauf zu hoffen. Sie dienen nur dazu, das sichtbare Preisniveau hochzuhalten. Hochwertiger Schmuck setzt sich bei hohen Preisen lange nicht so schnell um, wie das von unerfahrenden Verkäufern erwartet wird. Auktionen einzelner Stücke können wir ohne weiteres für ein bis zwei Jahre immer wieder beobachten. Selbst wenn die angegebenen Mindestpreise völlig gerechtfertigt sind, wollen Ebay-Käufer ein Schnäppchen machen und beissen auch bei sehr schönen, seltenen Stücken nicht so schnell an. Immerhin haben Sie ein großes Publikum, dem Sie Ihren Schmuck vorstellen können. Das Risiko des Zahlungsausfalls einer Paypal-Zahlung und mögliche Streitigkeiten über den Zustand des Stückes sind nicht ungewöhnlich, gerade bei höheren Werten. Ca. 10% Kosten für Ebay und den Zahlungsweg mit Paypal müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Die Wünsche für den Verkäufer, einen hohen Preis in Verbindung mit einer schnellen Vergütung zu erzielen, erfüllen sich deshalb auch über den Online-Weg oft nicht.
Traditionelle Auktionen – offline
Der Weg zum Endverbraucher kann etwas sicherer auch über ein traditionelles Auktionshaus genutzt werden. Hier muss die Gebührenseite genau im Auge behalten werden. Schmuck, der nicht den gewünschten Aufruf-Preis erzielt, könnte sonst abzüglich der Gebühren auch unter Wert verauktioniert werden. Ein besonders krasses Beispiel ist mir aus dem Jahr 2010 in Erinnerung geblieben: ein massiv goldenes Teetässchen mit Untertasse, seltenes, aus 750 Gold gefertigtes Dekoobjekt, wurde nach vergeblichem Aufruf ohne Interesse an einen Kunden gegeben, der bei immer weiter heruntergesetztem Aufruf-Preis schließlich bei 350,00 Euro zugeschlagen hatte. Das Tässchen brachte allein an Materialwert ca.7.500 Euro ein. So etwas lässt sich als Kunde nur wirksam verhindern, wenn man dem Auktionator klare Mindestpreise an die Hand gibt, an die sich gehalten werden muss. Wird mit dem Mindestpreis jedoch zu hoch gepokert, verursacht dies Gebühren, die bei einem Nicht-Verkauf vergeblich gezahlt werden müssen. Ohnehin lässt sich ein Auktionshaus jeden einzelnen Handschlag bezahlen: es werden Gebühren für die Fotos anfallen, ebenso wie für das Vorstellen des Stückes bei der eigentlichen Auktion. Sollte der Sachverständige das Stück zu einem geringeren Preis, als von Ihnen gewünscht, in die Auktion nehmen, und Sie wollen zurück treten, so müssen ebenso Gebühren bezahlt werden. Auch die Zeit spielt eine Rolle: nur alle paar Monate finden interessante Auktionen statt, an denen Ihre Stücke teilnehmen könnten. So besonders schnell kommen Sie deshalb nicht an Ihr Geld.
Kommissionsgeschäfte bei Juwelieren oder bei der NES Scheideanstalt – Vertriebswege offline und online nutzen
Diese Möglichkeiten bieten Kommissionsgeschäfte, die Juweliere oder auch die NES vornehmen: Verkauft wird erst nach Rücksprache und einem mit dem Kunden festgelegten Mindestpreis. Dann wird eine erfolgsabhängige Provision gezahlt. Damit tritt man in Konkurrenz mit den Juweliergeschäften und wartet dementsprechend auch länger auf Kundschaft. Ein Beispiel für eine solche Webseite bietet unsere Seite AARPP.de, wo Sie auch einen Blick auf einen Kommissionsvertrag für Schmuck werfen können. Ihr Vorteil ist die gute Sichtbarkeit Ihres Schmucks: einerseits offline an Händler oder Interessenten, die im Geschäft vorbei kommen, aber auch online über Webseiten des Geschäftes.
Bei den Wegen über ein traditionelles Auktionshaus ebenso wie beim Kommissionsgeschäft über Dienstleister wie die Norddeutsche Edelmetall ist es gute Geschäftsgepflogenheit, die Schmuckstücke vor dem Angebot ausführlich zu begutachten und zu bewerten. Somit haben der Verkäufer ebenso wie der Käufer die Gewissheit, ein echtes Stück mit den im Angebot zugesicherten Eigenschaften zu besitzen. Dies allein ist für Laien, die ein Schmuckstück nicht selbst bewerten können, eine große Hilfe.
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