Kunstgüter am Beispiel Notre Dame, Paris:

Notre Dame brennt und die Welt ist ergriffen von der Vorstellung, welche Kulturschätze dort möglicherweise in Flammen aufgehen. Vom 15. bis 16. April 2019 brannte die weltbekannte Kathedrale und zerstört das historische Bauwerk. Die Pariser Feuerwerk ist im schwersten und riskantesten Einsatz ihrer jüngeren Geschichte und es gelingt ihr, das Feuer im hölzernen Dachstuhl aufzuhalten. Das Dach ist mit bleiversetzten Schindeln besetzt, die schmelzen und in die Räume darunter tropfen. Die Dämpfe sind gesundheitsschädlich und sind zusätzliche Gefahr für die Feuerwehrleute. Viele Stunden wird Wasser eingesetzt, um die restlichen Glutnester zu ersticken.

Sofort geht die Meldung wie ein Lauffeuer um die Welt. Es gibt innerhalb von Stunden Bekundungen zum Wiederaufbau und der Kostenbeteiligung. Rund 850 Millionen Euro werden bereits in den ersten Stunden zugesagt. Viele Pariser warteten während des Brandes die ganze Nacht in der Nähe, ob der Nachricht, dass das Gotteshaus gerettet werden könnte. Als der Turm ins Gebäudeinnere stürzte, ging ein Schreien und Wehklagen durch die Menge.

Verlust von Kulturgegenständen

Selten nimmt die breite Öffentlichkeit wahr, wie sehr Menschen einer Gesellschaft sich mit dem vorhandenen Schatz an Gebäuden und anderen Gegenständen des Landes identifizieren können. Der drohende Verlust von Notre Dame lässt Parisern die Tränen in die Augen steigen – aber es ist doch nur eine alte Kathedrale? Es ist noch nicht bekannt, ob jemand mit Absicht für das Feuer gesorgt hat oder ob es ein Unfall, ein Versehen war. Aber die Gefühle, die in dieser Nacht aufkommen, lassen keinen Zweifel daran, dass ein Kulturgut als wichtiges, identitätsstiftendes Element begriffen wird – von den Menschen in einer Stadt, einer Gegend oder einer großen Gemeinschaft. Für viele Pariser ist die Gefahr, dass ihre geliebte Stadt ohne dieses Wahrzeichen ärmer ist, ganz real und beschäftigt sie aktuell wie kaum ein anderes, vielleicht sogar näheres persönliches Problem.

Dieses Ereignis führt uns die Bedeutung von Kulturgegenständen deutlich vor Augen.

Stellen Sie sich anhand dieser Emotionen vor, man fände wenige Stunden nach diesem Brand einen Menschen, dem eine Brandstiftung, also die absichtliche Zerstörung der Kathedrale, zugeschrieben werden würde. Welches Schicksal stünde diesem Menschen bevor?

Was geht verloren, was wird gerettet – wer kümmert sich darum?

Anhand der Vorgänge rund um den Brand von Notre Dame lässt sich erahnen, welche Bedeutung Kulturschätze haben können. Und dass sie sogar Druckmittel sein können im internationalen Geflecht aus Politik, Menschenrechten und Krieg oder Vertreibung. In vielen Gegenden wurden jahrhundertelang Kulturschätze immer wieder zerstört, mutwillig, politisch-motiviert oder aus persönlichen Gründen. Immer wieder müssen Menschen diesen Verlust gespürt haben. Kein Hunger, kein Durst, aber trotzdem fehlt etwas. Deshalb werden auch immer wieder neue Gegenstände geschaffen, die ideellen Sinn stiften oder denen dies über eine längere Dauer gelingt. Kunst ist Kultur und Kultur macht den Menschen aus. Kulturgüter bieten immer eine Vermittlungsfunktion für einen Menschen ganz persönlich und für seinen Austausch mit seinen Mitmenschen.

Der deutsche Staat hat ein tiefes Verständnis für diese Zusammenhänge und leistet deshalb weltweit Besonderes. Es gibt in Deutschland eine staatliche Finanzierung für Kultur und Kulturgüter. Etwas, was meist ausschließlich in der Hand von Sammlern und Kunstkennern liegt, wird bei uns auch staatlich organisiert. Dieser Umstand führte zur Schaffung eines Gesetzes: Dem Kulturgutschutzgesetz. Mit diesem sperrigen Namen verbindet sich die Verpflichtung, Kulturgüter in Deutschland besonders zu achten und zu erhalten.

Wer erkennt Wertvolles und Seltenes?

Zeitgenössisch, Nachgeahmt, Gefälscht oder Echt?

In einer Scheideanstalt geht Wertvolles in Flammen auf und wird weiterverarbeitet. Hier muss allerspätestens eingegriffen werden, wenn Kulturgut erhalten werden soll. Die Norddeutsche Edelmetall ist glücklicherweise in der Lage, genügend Fachleute in der Beratung von Kunden zu haben, die sich regelmäßig weiter bilden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass wertvolle Artefakte, Antiquitäten im Bereich Schmuck oder Edelmetall-Münzen rechtzeitig erkannt und vor dem Feuer der Schmelze gerettet werden können.

Dieses Fachwissen wird immer wieder auf die Probe gestellt durch die vielfältigen Anforderungen in den täglichen Kundengesprächen. Im Laufe der Berufsjahre bilden sich die Kenntnisse unserer Mitarbeiter und so wurde bisher wohl mehr Schmuck vor dem Feuer gerettet, als in den meisten anderen Scheideanstalten des Landes. Schlimm ist es, wenn unsere Mitarbeiter in der Verarbeitung Gegenstände zu spät erkennen – Der gemeine Goldankauf hat bereits die Steine herausgerissen, die Hohlkörper zerschnitten, die kunstvolle Figur aus dem Mittelalter nicht erkannt und zerstört. Das muss nicht sein.

Deshalb: Wenn Ihnen aus den Gesprächen von Hinterbliebenen oder aufgrund der Verarbeitung manche Schmuckstücke bemerkenswert erscheinen, wenden Sie sich gern an uns. Sie müssen nicht in die einschlägig bekannte Fernsehsendung mit dem Raren und Baren gehen, um sich gut informieren zu lassen. Ein Foto per Email reicht uns oft schon, um Ihnen unverbindlich weiterzuhelfen.

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