Seit einer Steuererhöhung wird in Japan so viel Gold geschmuggelt, wie noch nie zuvor. 2017 hat der japanische Zoll 6.236 Kilogramm Gold sichergestellt. Die Fälle von Goldschmuggel stiegen im vergangenen Jahr um 66 Prozent. Wie ist die Rechtslage in Deutschland?
Goldschmuggel ist immens angestiegen
Wie die Japan Times berichtet, hat das beschlagnahmte Gold einen Marktwert von 261 Millionen US-Dollar. Seit die Verbrauchssteuer 2014 von fünf auf acht Prozent erhöht wurde, stieg auch der Goldschmuggel. Während es 2016 noch 811 Fälle gab, wuchs die Anzahl der Anzeigen um 66 Prozent auf 1.347. 2013 lag die Menge der Anzeigen noch bei 13. 2014 stieg sie schon auf 119.
In 94 Prozent der Fälle sollte das Gold über den Luftweg ins Land gebracht werden. Der größte Teil des geschmuggelten Goldes kam aus Südkorea, Hongkong und Taiwan. Wie viel Gold tatsächlich unbemerkt ins Land geschmuggelt wurden, ist nicht abzuschätzen.
Dass hinter dem Goldschmuggel nicht nur mafiöse Banden stecken, zeigen immer wieder Fälle von Zivilisten, die versuchen, die Verbrauchssteuer zu umgehen.
Lage in Deutschland
In Deutschland zahlt man für Anlagegold weder Mehrwert- noch Abgeltungssteuer. Möchte man mit Gold handeln, endet nach zwölf Monaten die Spekulationsfrist. Gewinne müssen somit nach einem Jahr der Haltung nicht versteuert werden.
Physisches Gold gibt es in Form von Barren, Münzen oder als Schmuck. Generell wird Gold als Anlage in Barrenform verkauft. Am erfolgreichsten sind die Ein-Unzen-Barren (31,1 Gramm). Barren gibt es aber auch schon ab einem Gramm bis zu einem Kilo. Zwar ist die Anlage in Goldmünzen auch beliebt, jedoch ist die Gewinnspanne bei schweren Barren höher als bei Münzen oder Schmuck. Die Norddeutsche Edelmetall Scheideanstalt bietet ihre Barren ab zwei Gramm bis zu einem Kilo an. Am Schalter haben Sie (noch) die Möglichkeit, bis 10.000 Euro anonym, vollkommen ohne Personalangaben, Gold zu erwerben. Im vergangenen Sommer wurde die Geldwäscherichtlinie von 15.000 Euro auf 10.000 Euro reduziert.
Gold ist das Gegengewicht zu Papiergeld. Das gelbe Edelmetall gilt seit je her als Krisenwährung. Gold ist greifbar und gilt als „echtes“ Geld. Eine langlebige Kapitalanlage, die für Sicherheit steht. Banken und Regierungen hüten das gelbe Edelmetall in Hochsicherheitstresoren, um im Fall einer Währungskrise handeln zu können. Einer Hyperinflation würde ein weltweit anerkanntes Zahlungsmittel gegenüber stehen. Das ist Gold schon seit Jahrtausenden. Währungen werden erst seit dem Ende des Goldstandards vor einigen Jahrzehnten nicht mehr mit Gold gedeckt. Damals war eine Banknote kein Geld im heutigen Sinne, sondern ein Optionsschein auf Gold.
Der deutsche Markt ist einer der größten für Goldinvestments. Seit 2008 ist die Goldnachfrage regelrecht explodiert. Im dritten Quartal 2017 lag die Nachfrage in Deutschland (ca. 1,4 Gramm pro Kopf) weltweit am höchsten. Erst dann folgen goldhungrige Länder wie die Türkei (ca. 0,9 Gramm) und China (ca. 0,65 Gramm).
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