Goldpreis 2017
Lag der Goldpreis für eine Feinunze zur Jahresmitte noch bei 1.360 US-Dollar, fiel dieser bis zum Januar um fast zwölf Prozent auf 1.200 US-Dollar.
Ein Grund für den schwachen Preis des Goldes ist die seit Monaten erwartete und im Dezember durchgeführte Zinsanhebung der amerikanischen Zentralbank (FED). Die Federal Reserve erwartet in Zukunft eine kostenintensive Wirtschaftspolitik unter der neuen Präsidentschaft. Dies geschieht zum Nachteil des Goldpreises, da höhere Leitzinsen Gold als Wertanlage unattraktiv machen. Gold als Wertanlage wirft keine Zinsen ab und ist in der Haltung kostenintensiver (Schließfächer). Da sich der Preis nach dem Gesetz des Angebots und der Nachfrage bildet, bliebe hier das Angebot gleich während die Nachfrage sinkt. Der Anleger sieht eine bessere Aussicht in den Zinsen beziehungsweise Dividenden von Aktien. Der Preis fällt.
Merk Investments sieht Chancen für Goldpreis 2017
Der amerikanische Finanzdienstleister Merk Investments sieht hingegen Chancen für den Goldpreis 2017 in der möglichen steigenden Inflation in den USA. Zwar könnte die amerikanische Zentralbank die Zinsen weiter erhöhen, dies könnte dem Preis für Gold 2017 aber einen Schub geben, sollten die Bürger der Geldentwertung entgegenwirken und Gold wieder als Anlage sehen. Denn der Goldwert wächst in der Regel mit der Inflation.
Aktienmärkte im Fantasie-Modus
Auch der Goldexperte Joe Foster von Investor VanEck sieht Gold 2017 unter der Bevölkerung bald wieder als sichere Wertanlage während wirtschaftlicher Unsicherheiten. „Langfristig aber dürfte die Nachfrage nach Gold als Absicherung gegen steigende finanzielle Risiken weiter hoch bleiben“, so der Portfolio-Manager. Seit dem Wahlsieg von Donald Trump sieht Foster die Aktienmärkte im „Fantasie-Modus“, da diese sich hauptsächlich auf positive Prognosen der Wirtschaftsleistung der USA unter Donald Trump stützen. Trumps Ankündigungen der Steuerkürzungen, hohe Infrastrukturausgaben und Reformen in der Finanzbranche ließen die Aktienmärkte dadurch zu schnell zu hoch steigen. Die Federal Reserve kann dadurch die Zinsen noch weiter steigen lassen. „Ein solcher Ausblick arbeitet ganz klar gegen sichere Geldanlagen wie Anleihen und auch Gold. Auch wenn wir hoffen, dass die US-Wirtschaft sich so positiv entwickeln wird, so wird es sehr ambitioniert wenn nicht sogar unmöglich sein, dass diese Dinge tatsächlich Realität werden“, so Foster. Der Markt übersieht zum Beispiel die hohen Schulden des Landes. Sollten sich Trumps Steuersenkungen durchsetzen, könnte die Schuldenquote des Landes noch weiter wachsen. Auch auf die mit sieben Jahren recht lange Konjunktur-Phase wird zu wenig Acht genommen. Denn diese ist jetzt schon die viertlängste positive Wirtschaftsphase seit 1902. Zudem hat der Dow Jones Index den höchsten Wert seit Bestehen erlangt. Zeichen, in denen Foster eine bald mögliche Rezession erwartet.
Allgemeiner Anstieg im laufenden Jahr
Das Gold schwächelt und eine Besserung ist laut Analysten des Finanzdienstleisters Macquarie erstmal nicht in Sicht. Diese sehen die durchschnittliche Preisentwicklung für den Goldpreis 2017 jedoch dennoch bei 1.216 US-Dollar, nachdem sie ihre vorausgegangene Prognose für den Jahresdurchschnitt nochmal nach unten korrigierten. Andere Goldexperten sehen die Entwicklung positiver und prognostizieren im Schnitt einen Preis von 1.286 Dollar je Feinunze. Mit einem Preis von 1.450 US-Dollar sehen die Experten von Helaba und LBBW sehr positiv ins Goldjahr 2017. Dass sich Experten aber auch irren und Prognosen eben nur Prognosen sind, zeigt die Analyse der Credit Suisse, die zur Jahresmitte 2016 einen Goldpreis von 1.500 US-Dollar im Jahr 2017 für wahrscheinlich hielten. Dies, da sind sich die Analysten nun sicher, wird nicht mehr eintreffen.
Fazit
Neben der neuen amerikanischen Politik sind auch die Brexit-Verhandlungen, das Wahljahr in Deutschland und Frankreich sowie die Terror-Angst ausschlaggebend für den Goldpreis 2017. So kann Gold aufgrund unsicherer politischer Basis wieder seinen Ruf als Krisenwährung bestätigen.