Den neusten Daten des World Gold Council kann Gold gegen den seit Jahren wachsenden Aktienmarkt nicht standhalten. Im dritten Quartal 2017 sank die Goldnachfrage auf den tiefsten Punkt in den vergangenen acht Jahren.

Laut Finanzen.net hat der Goldpreis im Vergleich zum Aktienmarkt das Nachsehen. Während Gold zwar um 13 Prozent stieg, wuchs gleichzeitig aber auch der DAX um 15 Prozent und der Dow Jones um 18 Prozent. Trotz des zwischenzeitlichen Hochs aufgrund der geopolitischen Spannungen zwischen den USA und Nordkorea konnte Gold seinen Schwung nicht mit ins dritte Quartal nehmen. Auch die neusten Spannungen am persischen Golf zwischen Saud-Arabien und dem Iran konnten die Krisenwährung nicht genügend reizen.

Laut den neuesten Erkenntnissen des Branchendienstes World Gold Council wurden im dritten Quartal 915 Tonnen Gold nachgefragt. Das sind neun Prozent weniger als im Vorjahr und das schlechteste Ergebnis seit dem dritten Quartal 2009. Damals lag die Nachfrage zuletzt bei unter 900 Tonnen (878,9 Tonnen)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Höhere Goldnachfrage durch neue Krisen

Das Handelsblatt zitiert den Direktor des World Gold Councils John Mulligan: „Hinter uns liegt ein ziemlich herausforderndes Quartal“. Hauptgründe in der sinkenden Goldnachfrage sieht man einerseits in den neuen Regulierungen und Steuerreformen in Indien, auch hinsichtlich Gold, sowie der entspannten Haltung der Anleger bezüglich der neuesten Entwicklungen am persischen Golf. In der Regel zieht die Goldnachfrage in Krisenzeiten an, um sich vor wankenden Aktienkursen zu schützen. Es scheint als habe der „Krieg der Worte“ zwischen den USA und Nordkorea eine höhere Strahlkraft. Ungeachtet der Strahlkraft möglicher iranischer Atombomben.

Hier sehen die Experten auch die Möglichkeit zur Trendwende. Sollten sich die Krisenherde verschärfen oder medial erneut stärker aufkommen, würde der Goldpreis profitieren. „Der Goldpreis steigt nur, wenn wir wieder mehr Krisen bekommen“, erklärte Eugen Weinberg, Rohstoff-Fachmann bei der Commerzbank auf der Edelmetallmesse in München.

Gute Nachrichten vermeldet der World Gold Council aus dem Investmentbereich. Die Goldbarren und -münzen-Nachfrage stieg von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent. Zu verdanken ist das besonders dem Investmenthunger der Chinesen. Die Nachfrage nach Anlagegold stieg in China im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 57 Prozent, während die Nachfrage in Indien um 23 Prozent sank.

(Titelbild: Max Pixel)

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