Die GroKo will verstärkt gegen den Goldfinger-Trick vorgehen, meldet das Handelsblatt. Durch das Steuersparmodell konnten Millionäre mit einem einfachen Goldhandel die Steuer umgehen und jahrelang teils legal Unsummen in Milliardenhöhe einsparen. Diese Form der Steuervermeidung konnten sich nur die Top-Verdiener leisten. Sieben sitzen nun in U-Haft.

Ein weiterer Fall von: Die Reichen tricksen sich immer reicher. Jahrelang konnten deutsche Millionäre über ausländische Firmen durch Goldhandel Steuern vermeiden. Ermöglicht hat das die vermutliche Schlamperei der Politik, wie die Welt bereits Anfang 2017 anmerkte. „Unter Schäuble und Steinbrück haben die Behörden jede Menge schwammige und unzureichende Regeln formuliert und bestehen lassen, die findige Spezialisten liebend gerne ausnutzten“. Resultierend tat das anschließend der in Finanzkreisen bestens bekannte Goldfinger-Trick.

Nach Angaben des Handelsblatts soll damit nun endgültig Schluss gemacht werden. Union und SPD wollen verstärkt gegen den Steuerbetrug vorgehen und die Ermittlungen vorantrieben. Kein Wunder: Durch das Steuersparmodell sollen dem Fiskus über 700 Millionen Euro jährlich entgangen sein. Seit 2012 soll die Staatsanwaltschaft Augsburg nun gegen den Goldfinger-Trick ermitteln. Insgesamt werden 106 Steuerberater und Kunden wegen Steuerbetrug verdächtigt. Sieben davon sitzen bereits in Untersuchungshaft.

Goldfinger-Trick schafft sogar Gewinn

Grob zusammengefasst: Beim Goldfinger-Trick gründen Steuerberater für ihre reichen Kunden eine ausländische, gerne britische, Personengesellschaft und kaufen vorzugsweise Gold ein. Daraufhin kommt das Doppelbesteuerungsabkommen zweier Staaten ins Spiel. Dieses Abkommen soll vermeiden, dass Personen, die in beiden Ländern Einkünfte erzielen, doppelt Steuern zahlen müssen. Nun wird der immense Goldeinkauf in der Bilanz als Verlust aufgestellt. Diese Verluste auf Sondereinkünfte kann er bei seiner Steuererklärung in der Bundesrepublik geltend machen. Der Goldfinger-Trick senkt somit die Steuern auf die persönlichen Einnahmen. Und noch besser: Mit dem anschließenden Verkauf des Edelmetalls im darauffolgenden Jahr erzielt man auch noch Gewinn. Dank dem sogenannten Progressionsvorbehalt. Der Kunde hat eine Steuerlast gegen Null und der findige Steuerberater schreibt eine saftige Rechnung, die sein Klient gerne zahlt.

Seit 2007 wurde die Masche praktiziert. Aufgrund der vielen rechtlichen Schlupflöcher der vergangenen zehn Jahre können nicht alle Fälle als Steuerbetrug ermittelt werden.

Titelbild: maxpixel

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