Gold Swap: Venezuela verliert Gold im Wert von 1,7 Mrd $ an Deutsche Bank

Venezuela kann die Bedingungen im Gold Swap mit der Deutschen Bank nicht einhalten und verliert das verliehene Gold.

Bei einem Gold Swap verleiht man für eine ausgehandelte Dauer Gold gegen Devisen. So geschehen im Deal zwischen Venezuela und der Deutschen Bank. Das krisengebeutelte Land verlieh Gold im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar gegen 1,2 Milliarden Dollar in bar, um seine Liquidität zu verbessern. Um sein Gold zurückzuerhalten, hätte man die geliehenen 1,2 Milliarden US-Dollar bis Oktober aufbringen müssen.

Reuters gegenüber kritisierte der Oppositions-Abgeordnete Angel Alvarado das Vorgehen der Regierung um Staatspräsident Nicolas Maduro: „Wir denken, die Regierung hätte besser verhandeln können.“ Laut Alvarado erhält Venezuela nun weitere 500 Millionen US-Dollar in bar, die die Differenz zwischen dem Betrag des Darlehens und dem Wert der Bürgschaft ausgleichen sollen.

Opposition lehnte Gold Swap ab

Venezuelas Opposition warnte die Deutsche Bank vor einem Goldgeschäft mit der sozialistischen Regierung, der sie die Errichtung einer Diktatur vorwerfe und ihr solche Geschäfte dabei helfen. In Vergangenheit soll es bereits mehrere Gold Swaps gegeben haben. Die einst sehr großen Goldreserven Venezuelas mindern sich somit stetig. „Die Regierung wird versuchen, Gold, welches als Reserven gehalten wird, durch die Zentralbank gegen Dollar zu tauschen, um verfassungswidrig an der Macht zu bleiben. Ich habe die Pflicht, Sie zu warnen, dass Sie im Falle der Unterstützung eines solchen Gold-Swaps durch Ihre Handlungen eine Regierung begünstigen würden, welche von der internationalen Gemeinschaft als diktatorisch eingestuft wurde“, so Nationalversammlungspräsident Julio Borges.

Laut WGC befinden sich noch 188,1 Tonnen Gold im Besitz der venezolanischen Zentralbank. Diese machen 75,7 Prozent der Währungsreserven aus. Im Januar 2014, zu Beginn der Proteste, lagen die Goldreserven noch bei über 367 Tonnen.

Venezuela im Chaos

Venezuela versinkt seit Jahren im Chaos und leidet unter den Folgen vom stark fallenden Ölpreis, 1600 Prozent Inflation, wirtschaftlicher Rezession sowie zunehmender extremer Armut und mangelndem Zugang zu Medizin. Seit Monaten steht das einst von Hugo Chávez regierte Land vor der Zahlungsunfähigkeit. Außer Erdöl produzierte Venezuela nicht viel und importierte 80 Prozent seiner Waren. Seit Monaten befindet sich das Land in einer bürgerkriegsähnlichen Situation in der Proteste vom einflussreichen Militär gewaltsam aufgelöst werden und sich die Milizen zunehmend stärker bewaffnen. Protestler werden verhaftet und internationalen Hilfsorganisationen wird der Zugang zum Land verwehrt.

„Fast die Hälfte der Minister und Gouverneure sind Militärs, sie kontrollieren den Zoll, die Häfen, die Steuerbehörde, das Erdöl, den Bergbau und damit die Schlüsselsektoren der Wirtschaft. Viele haben sich ungemein bereichert. Einige sind laut US-Geheimdiensten auch in den Drogenhandel verwickelt. Das Militär hat daher momentan wenig Interesse an einem Regimewechsel“, so der Tagesspiegel.

Für Präsident Maduro sind die USA der Auslöser für die wirtschaftliche Misere und die darauffolgenden Proteste. Unterstützung erhält er, wahrscheinlich aus wirtschaftlichem Interesse, weiter von Russland und China.

Laut Reuters will sich Venezuela nach den Worten von Präsident Nicolas Maduro von seiner Abhängigkeit vom US-Dollar befreien. “Venezuela wird einen neuen Mechanismus für die internationale Zahlung umsetzen und einen Korb von Währungen schaffen”, kündigte Maduro an. Dazu solle auch die chinesische Landeswährung Yuan gehören. Russland versorgt Venezuela bereits mit Devisen und bekommt als Gegenleistung mehrere produktive Ölfelder überschrieben.

(Titelbild: Max Pixel)


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