Mehrere Möglichkeiten
Sichere Häfen sind für das eigene Vermögen weiterhin gefragt. Das Vertrauen in Banken und Anlageexperten schwindet und der Wunsch nach fassbarem Privatvermögen steigt. Gold und andere Edelmetalle geben das als Anlage her und sind nach wie vor begehrt. Privatanleger, die sich gegen Papier-Gold entscheiden, müssen ihr physisches Gold lagern. Rund 8.200 Tonnen Gold befinden sich bereits in deutschen Privathaushalten. Neben dem Eigenheim gibt es aber noch andere Varianten, um sein Eigentum zu sichern. Die Lagerung beim Edelmetallhändler, bei einer Bank oder im Zollfreilager bringt ebenso Vorteile wie auch Nachteile mit sich. Faktoren sind die Sicherheit, die Menge (beispielsweise mehrere Goldbarren), die Kosten und die Verfügbarkeit des Goldes. Zudem müssen für den Ernstfall die richtigen Vorkehrungen getroffen werden, damit beim Diebstahl im Eigenheim auch die Hausratsversicherung greift. Denn diese stellt bestimmte Bedingungen.
Gold lagern im Safe
In der Stadt teurer
Die Hausratsversicherung greift nur bei Wertsachen. Als solche gelten Urkunden, Bargeld, Antiquariat, Schmuck, Edelsteine, Perlen, Briefmarken, Münzen und Edelmetall. Die Entschädigungsgrenze auf diese Wertsachen liegt bei 20 Prozent auf die Versicherungssumme. Diese kann gegen Erhöhung der Prämien angehoben werden. Wie hoch die Prämien sind wird anhand der Einbruch-Quote des Wohnorts ermessen. In städtischen Gebieten ist diese nun mal höher als in ländlichen weiträumigen Wohnorten.
Bedingungen müssen erfüllt werden
Da die Hausratsversicherung eine Neuwertversicherung ist, wird der aktuelle Wiederbeschaffungspreis erstattet und nicht der Preis zum damaligen Kauf. Die Entschädigungsgrenze bezieht sich ebenso auf den durchschnittlichen tagesaktuellen Preis. Der Schutz der Hausratversicherung greift nur, wenn der Versicherte seine Wertsachen in einem sogenannten Wertschutzschrank aufbewahrt. Um die Bedingungen der Versicherung zu erfüllen, muss dieser Safe mindestens 200 Kilogramm wiegen, in Boden oder Wand verankert oder eingelassen sein. Ebenso muss der Wertschrank von einer Prüfstelle zertifiziert werden.
Zertifizierung erforderlich
Diese Zertifizierung des Tresors tritt ein, wenn die europäischen Normen EN 14450 für einfache Sicherheitsschränke und EN 1143-1 für Wertschutzschränke mit definiertem und typgeprüftem Einbruchsschutz erfüllt sind. Die Anbieter dieser Zertifikate sind die VdS Schadenverhütung GmbH und European Certification Body. Für die Versicherung ist der Sicherheitsgrad des zertifizierten Wertschrankes von großer Wichtigkeit. Wertschutzschränke mit ECB-S-Label oder VdS-Label haben mehrere Sicherheitsstufen. Je höher die Stufe, umso sicherer der Safe. Zudem haben die Versicherungen für jeweilige Sicherheitsgrade Obergrenzen gesetzt, sodass nur die Summe versichert ist, egal wie hoch der Wert im Tresor ist. Theoretisch bräuchte der Besitzer hier nun einen größeren Safe, wenn der Wert den Grad übersteigt.
Vor- und Nachteile
Für kleinere Mengen Edelmetall ist die Aufbewahrung im eigenem Haus vorteilhaft, da der Anleger seine Wertsachen stets zur Verfügung hat und keine Gebühren für ein Schließfach zahlen muss. Der Nachteil liegt aber in der hohen Anschaffung eines Tresors. Safes unter 1.000 Kilogramm müssen in den Boden und/oder der Wand verankert werden, um den Versicherungsanspruch zu genügen (über 1.000 Kilogramm-Safes werden fachmännisch vom Lieferanten verankert). Somit müssen nachträgliche Arbeiten am Haus in Anspruch genommen werden. Dafür müssen Sie eine Firma beantragen. Dessen Personal weiß nun ebenso wie die Spedition, dass Sie zuhause einen Tresor besitzen.
Welche Bauarten und Sicherungsklassen es gibt, erfahren Sie auf den Seiten der VdS Schadenverhütung GmbH. Die dort angegebenen Versicherungssummen sind Empfehlungen seitens des Unternehmens. Die tatsächliche Versicherungssumme der Versicherung kann von der Empfehlung abweichen.
Gold lagern im Versteck
Sehr risikoreich
Handelt es sich um eine überschaubare Menge an Wertsachen, ist das Versteck zuhause oder im Garten die kostengünstigste Variante, um Ihr Edelmetall zu lagern. Hier stellt sich natürlich die Frage nach dem richtigen Versteck. Findige Einbrecher, die es eben auf spezielle Wertsachen wie Gold abgesehen haben, kennen in der Regel die üblichen Verstecke, wo Sie Gold lagern.
Mehrere Verstecke nutzen
Möchten Sie das Risiko dennoch eingehen, sollten Sie Ihre Wertsachen verteilt verstecken, um im Falle eines Einbruchs nicht alles auf einmal zu verlieren. Schwerer zu finden sind Verstecke wie Hohlräume. Sollte man einen großen Garten haben, kann man seine Goldbarren auch vergraben. Wer darauf achtet, in der Nähe des Verstecks weitere Metalle wie Stahl, Nägel, Maueranker, Türschlösser, oder anderes zu haben, der frustriert auch Einbrecher, die mit Metalldetektoren auf die Suche gehen.
Vor- und Nachteile
Bei sehr geringen Mengen sparen Sie Gebühren für Schließfächer und die Anschaffung eines Safes. Sie können schnell an Ihr Edelmetall ran. Aber dafür tragen Sie ein hohes Risiko. Kriminelle Profis wissen oft, wo es versteckt sein könnte und je mehr Zeit sie zur Verfügung haben, umso gründlicher können sie mögliche Stellen untersuchen. Je höher der Wert, umso stärker raten wir von dieser Lagerung ab.
Interessant, dass Tresore unter 1.000 Kilogramm in den Boden eingelassen werden müssen, damit der Versicherungsschutz gegeben ist. Wir hatten Gold in einem ungenutzten Kamin gelagert. Dort haben es die Einbrecher sofort gefunden. Ebenso wurde die Socken-Schublade genau unter die Lupe genommen.
im Boden oder an der Wand verankert