Digitalisierung – der von der Wirtschaftsinitiative D21 erstellte Digital-Index hat ermittelt, dass im vergangenen Jahr 81 Prozent der Personen ab 14 Jahren regelmäßig online gegangen sind. Der stetig wachsende Wert stieg 2017 erstmals über 80 Prozent. 

Der D21-Digital-Index wird seit 2013 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie veröffentlicht und zusammen mit der Landesmedienanstalt NRW sowie weiteren namhaften Unternehmen und Organisationen ermittelt. Durchgeführt wurde die Studie von Kantar TNS. Für die Studie befragt,  wurden „knapp 20.500 BundesbürgerInnen ab 14 Jahren inklusive der Offliner. Damit bildet der D21-Digital-Index die gesamte deutsche Bevölkerung ab“, so das Bundesministerium.

„Der D21-Digital-Index misst seit vielen Jahren, wie die Bürgerinnen und Bürger mit dem digitalen Wandel Schritt halten und gibt damit wichtige Hinweise für politische Handlungsfelder“, erklärte Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries.

Fehlende Bildung oder nur kein Interesse?

Herausgekommen ist, dass erstmals mehr als 80 Prozent das Internet nutzen. Ein Fünftel der Deutschen sehen dieses weiterhin als „Neuland“ oder wollen sich damit nicht beschäftigen. 94 Prozent dieser Menschen sind über 50 Jahre alt.  Gerade die über 65-Jährigen stehen im digitalen Abseits. Insgesamt liegt die Nutzungsquote in der Altersgruppe ab 14 bis 65 bei 93 Prozent. Ein weiterer Faktor der Offliner sei die fehlende Bildung. „Menschen mit hoher formaler Bildung haben einen signifikant höheren Digitalisierungsgrad als Menschen mit niedriger Bildung. Männer sind digitaler als Frauen und Berufstätige mehr als nicht Berufstätige“, heißt es in der Presseerklärung. Jedoch war kein Interesse, der häufigste genannte Grund an der digitalen Verweigerung. Und kein Interesse zu haben ist kein Indiz für fehlende Bildung.

Bald sind wir Alle online

Der aktuelle Stand von 81 Prozent markiert ein Wachstum von zwei Punkten zum Vorjahr.  Im Zehnjahresvergleich stieg der Wert von 60 Prozent in 2007 um 21 Prozentpunkte. Überraschend ist der Anstieg bei wachsender Digitalisierung jedoch nicht. Hier zeigt sich ein natürlicher und zu erwartender Prozess.

Nachdem die jüngeren Generationen bereits seit Längerem nahezu vollständig online sind, gibt es bei den 50 bis 64-Jährigen sowie den über 65-Jährigen Zuwächse von jeweils fünf Prozentpunkten bei der Internetnutzung bzw. 10 und 3 Prozentpunkten mobil.

„Digitalisierung wird Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft grundlegend ändern. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen kompetent und souverän an der Digitalisierung teilhaben können – auch im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit unseres Landes“, so Mathias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Skepsis bei künstlicher Intelligenz

Beim Einsatz von so genannten „intelligenten Geräten“ im Rahmen der Digitalisierung zeigen sich die Befragten skeptisch. „Insbesondere, wenn sie viel Vertrauen erfordern wie etwa beim Einsatz von Assistenzrobotern oder selbstfahrenden Autos. Gegenüber digitalen Sprachassistenten zeigen sich die Befragten etwas offener. 14 bis 29-Jährige sind insgesamt deutlich aufgeschlossener für die Nutzung intelligenter Geräte als ältere Generationen“, heißt es offiziell.

„Die Verbreitung intelligenter Geräte stellt unsere Gemeinschaft vor ganz neue Fragen. Die Studie zeigt, dass sich die Menschen noch uneins beim Umgang mit diesen Fragen sind. Daher ist es notwendig, dass wir eine gesellschaftliche Debatte über ethische Leitplanken für die zunehmend digitalisierte Welt führen und moralische Fragen gemeinsam beantworten“, so Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21.

Digitalisierung wächst – Privatsphäre auch

Bei aller Digitalisierung ist der deutschen Bevölkerung aber auch die digitale Privatsphäre bewusster geworden. 65 Prozent der Bundesbürger stellen aus Datenschutzgründen nur wenige persönliche Informationen online. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Ebenso ist 65 Prozent der Befragten bewusst, dass Apps private Daten an Dritte weitergeben. Mehr als die Hälfte kann bei Suchergebnissen erkennen, welche davon Werbeanzeigen sind.

Digitale Kommunikation mit Wachstumspotenzial

Während die Nutzung des Internets bei vier von fünf Befragten angekommen ist, geht die digitale Kommunikation bei vielen vorbei. Gerade etwas über die Hälfte kann bei Suchergebnissen zwischen Werbeanzeige und Suchergebnis unterscheiden. Wörter wie Cookies (58 Prozent) und Cloud (56 Prozent) sind ebenso knapp der Hälfte bekannt. Geht es ins Detail trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Doch auch das ist ein laufender Lernprozess, der sich jährlich ins Positive entwickelt und weiter entwickeln wird. Die Digitalisierung ist unumgänglich.

 

 

 

 

 

Quelle und Grafiken: Initiative D21 e. V.

 

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