Die Zentralbanken stockten ihre Goldreserven in den ersten sechs Monaten des Jahres um 193,3 Tonnen auf. Das macht zehn Prozent der globalen Goldnachfrage aus.
Der World Gold Council (WGC) veröffentliche die Zahlen in seinem September-Update. Basierend auf Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) besaßen die Zentralbanken Ende des ersten Halbjahres 2018 zusammen 1,36 Milliarden US-Dollar Gold. Das entspricht rund zehn Prozent der globalen Devisenreserven.
Zentralbanken machen 10% der Goldnachfrage aus
Hinzu kommt die Aufstockung der bisherigen Goldreserven um 193,3 Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr wurden somit 15 Tonnen mehr erworben. Folglich wurde in diesem Halbjahr so viel gekauft wie seit 2015 nicht mehr. Die Jahre von 2011 bis 2015 verzeichneten eine deutlich stärkere Nachfrage.
Zurückzuführen ist die Goldnachfrage größtenteils auf Russland, die Türkei und Kasachstan. Die Zentralbanken der drei Länder sind für 86 Prozent der gesamten Goldnachfrage aller Zentralbanken verantwortlich. Besonders Russland ist mit 383,3 Tonnen Gold von Anfang 2017 bis Mitte 2017 ein sehr aktiver Goldkäufer. Seit Jahren stockt das Land seine Goldreserven zur Diversifikation auf. Russland will sich unabhängiger vom Dollar machen und hält seine Reserven immer stärker in Gold, was knapp ein Fünftel aller Reserven ausmachen soll.
Zentralbanken stocken wieder auf
Gold wird auch in Ländern nachgefragt, in denen seit Jahren keine Goldreserven mehr aufgestockt wurden. Die Zentralbanken von Indien, Indonesien, Thailand und der Philippinen haben erstmals seit Jahren wieder Gold zugekauft. Die ägyptische Zentralbank ist erstmals seit 1978 wieder auf dem Goldmarkt aktiv geworden. Wie bei Russland wollen sich weitere Zentralbanken gegenüber dem US-Dollar absichern, so der WGC. Weiter mutmaßt die Organisation, dass die Goldnachfrage weiter steigen wird, da der Status des Edelmetalls in den Reservewährungen der Zentralbanken steigen wird.
Quelle/Titelbild: World Gold Council