Das fordert der Internationale Währungsfonds (IWF). Um Staatsbrankrotte zu vermeiden und den Euro zu retten, soll jedes Euro-Land jährlich 0,35 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts zahlen.

Um den Euro zu retten und Euro-Länder vor dem Bankrott zu bewahren, hat die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, einen kostspieligen Vorschlag. Wie verschiedene Medien unter Berufung auf die dpa melden, schlägt Lagarde am Montag in ihrer Rede vor dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vor, dass jedes Euro-Land jährlich in einen Krisentopf einzahlen solle.

11,4 Milliarden jährlich für die Euro-Rettung

„Um eine schmerzhafte Wiederholung der Krise zu verhindern, braucht die Euro-Zone eine zentral Fiskalkapazität“, sagte Lagarde. Erläuternd zitiert n-tv.de Lagarde: „Abhängig von der Tiefe des Konjunktureinbruchs könnten Länder dann Geldtransfers erhalten, damit sie mit Haushaltslücken besser zurechtkommen“. Alle 23 Mitglieder der Eurozone sollen 0,35 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) einzahlen. In diesem Fall würde Deutschland am höchsten zur Kasse gebeten werden. Bei zuletzt 3,26 Billionen Euro wären dies 11,4 Milliarden Euro pro Jahr. Nachfolgend liegen mit großem Abstand Frankreich mit einem BIP 2017 von 2,3 Billionen und Italien mit 1,7 Billionen Euro.

Vorschlag zu einem schlechten Zeitpunkt

Dieser „Makroökonomischen Stabilisierungsfonds“ soll drohende Staatspleiten, wie in Vergangenheit durch zum Beispiel Spanien, Portugal oder Irland, auffangen. Doch in Zeiten der Hartz IV-, Kindergeld- und Rentendebatten wird dieser Vorschlag in Deutschland wohl auf wenig Verständnis stoßen. Trotz der aufkommenden internationalen Handelskonflikte. Eine (weitere) jährliche milliardenschwere Aufbringung zur Rettung von Euro-Partnern wäre durch die GroKo kaum vermittelbar wenn überhaupt gewollt. In den anderen Euro-Ländern sowie in Brüssel dürfte der Vorschlag ebenso auf wenig Gegenliebe treffen.

Titelbild: maxpixel