Auf dem Weg zur inoffiziellen Dedollarisierung geht China weitere Wege. Kürzlich wurde ein eigenes Bezahlsystem verkündet, das sich auf Transaktionen zwischen Yuan und Rubel konzentriert und auch für andere Währungen übernommen werden kann.
Laut Reuters hat China kürzlich ein PVP-System (Payment versus Payment) vorgestellt. Dieses „Bezahlung gegen Bezahlung“-System, ähnlich dem uns bekannten SWIFT-System, soll den Ablauf der Finanztransaktionen zwischen dem chinesischen Yuan und dem russischen Rubel vereinfachen. Das neue Bezahlsystem soll für Währungen innerhalb der „Neuen Seidenstraße“ zum Zuge kommen. Es ist ein weiterer Schritt sich dem Dollar zu entledigen – zur Dedollarisierung – und hin zur Internationalisierung des Yuan.
Zwischen Russland und China bestehen schon seit vielen Jahren geschäftliche Beziehungen. Auf dem Weg zu einem neuen Goldstandard gegen beide Staaten voran. So die Gerüchte. In unseren Russland und China – Gold statt Dollar beschrieben wir die Möglichkeit von der Entwicklung zum goldgedeckten Yuan und Rubel.
Folgt die Dedollarisierung?
Der Petro-Yuan könnte den Petrodollar verdrängen. Ein goldgedeckter Handelswechsel – der Gold Trade Notes – rückt Schritt für Schritt näher. Mit „One Road, One Belt“ (neue Seidenstraße) ist China mit vielen Ländern Partnerschaften eingegangen. Auch im Geschäft mit Öl. Mit Russland hat man gerade den Grundstein für ein neues Zahlungsmittel im Ölhandel gelegt, das sich am Vorbild des Ölgeschäfts zwischen Indien und dem Iran orientiert. Aufgrund Sanktionen wurde nicht gekauft, sondern getauscht. Gold gegen Öl.
In den letzten Jahren hat China seine Handelsaktivitäten mit Russland verstärkt. Im Gegenzug kann China, laut Finanzmarktwelt, den russischen Ölförderer Gazprom für sein Erdöl bereits seit 2015 in Yuan bezahlen. Damit wurde ein globaler Kreislauf durchbrochen, wonach Ölproduzenten bisher erhaltene Dollar in US-Kapitalanlagen untergebracht haben. Das Geld verblieb also im Dollar-Raum, damit der Dollar für diese Länder noch wichtiger wurde. Die erworbenen Yuan nutzt Russland um Waren aus China zu beziehen. Seit 2016 direkt mit Sitz der Russischen Bank in Peking. Von dort aus kann Russland seine chinesischen Yuan verwenden, um Gold an der Shanghai Exchange zu kaufen. Ohne Wechselkursrisiko. In gewissem Sinne wird der chinesisch-russische Ölhandel nun durch einen eigenen „Goldstandard“ unterstützt, der komplett auf den Petrodollar verzichtet. Einfach ausgedrückt: Öl gegen Yuan, Yuan gegen Gold. Weitere Länder könnten diesem Beispiel der Dedollarsierung folgen.
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