Das GoldVreneli
Wer kennt sie nicht? Eine der bekanntesten Münzen der Schweiz, das Goldvreneli. Diese ehemalige Schweizer Zahlmünze ist die Nachfolgemünze der Helvetia. Bis 1896 wurde dort die Helvetia, der Vorläufer der Vreneli, als Zahlungsmittel ausgegeben. Ab 1897 gab es dann die 20 Franken in Gold, mit dem Abbild der Verena. Bis 1949 wurden weit über 58 Millionen dieser Vreneli Münzen geprägt und ausgegeben! Diese hohe Auflage machte die 20 Franken Goldstücke zu einer international bekannten Goldmünze.
Warum heißt die Münze eigentlich Vreneli?
Das kleine, räuberische Volk in den Alpen ist ja berühmt für die sprachlichen Verniedlichungen vieler Worte. Sie lieben das „i“ und selbstverständlich wurde daher auch der Mädchenname Verena mit einem „i“ verschweizert. So wurde aus der Verena, das Vreneli.
Wer war denn diese schöne junge Dame namens Verena?
Darüber ist man sich bis heute nicht so recht einig. Einige behaupten, dass Fritz Ulysse Landry, der Designer des Münzbildes, kein konkretes Modell hatte. Sein Ziel war es eine Frau als Portrait abzubilden, die typisch für seine Region war. Auf der Münze kann man unterhalb der Vreneli in Schulterhöhe seine Gravur lesen. Es gibt aber auch Stimmen, die behaupten, es sei wohl doch ein konkretes Modell als Vorbild genommen worden. Dies nährt die Spekulation über das ewige Mädchen weiterhin, denn man hatte mehrere Damen, die dafür in Frage kamen. Bis heute bleibt es jedoch ein Geheimnis ob und wenn ja, wer hier Modell gesessen hat.
Die Geschichte zur Münze
Im Jahr 1895 gab es eine Ausschreibung. Fest stand, daß die Münze eine typische Allegorie der Schweiz darstellen sollte. Ob es sich hierbei um eine Frau eine Kuh oder eine Landschaft handeln sollte, stand nicht fest. Der Münzentwurf von Fritz Landry kam nur auf den 2. Platz. In seinem Entwurf war eine zu verführerisch gestaltete junge Frau – mit offenem Haar und einer Stirnlocke! – vor einer Alpenlandschaft zu sehen. Dieser Entwurf wurde von dem Künstler nach Vergabe der Plätze erneut überarbeitet. Die neue Version zeigte dann eine etwas gereiftere Dame. Im ersten Entwurf hatte der Künstler die Vreneli mit offenem Haar dargestellt, in seiner überarbeiteten Version zeugte er sie dann mit den typischen Zöpfen und schaffte es damit auf den 1. Platz. 1897 gab es die ersten Gold Vreneli Münzen als Prototyp. Der Bundesrat hatte nur einen Korrekturwunsch, die Stirnlocke musste verschwinden. Gesagt getan und schon war die Vreneli als offizielles Zahlungsmittel in Form einer Goldmünze in Auftrag gegeben.
Es gibt Variationen, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind
Je nach Prägejahr weisen die Münzen unterschiedliche Randversionen auf.
Wie auf dem 1. Foto zu sehen ist, war der Münzrand einer Version mit vielen Sternen geziert. Genau gesagt sind es hier 22 Sterne die auf den goldenen Vrenelis bis zum Jahre 1935 geprägt wurden. Danach änderte sich die Darstellung und es waren nur noch 6 Sterne auf dem Münzrand zu sehen, die von einer umlaufenden Schrift getrennt sind. Die Inschrift lautet: LEGEM ANNI MCMXXXI. Übersetzt heisst das „Nach dem Gesetz von 1931“ Wer sich länger mit dieser beliebten Schweizer Goldmünze beschäftigt, erfährt einige Details, die dem unaufmerksamen Sammler verborgen bleiben.
29 Münzen sind anders als viele Millionen
Die absolute Seltenheit unter diesen 20 Franken Münzen bilden 29 Münzen aus dem Jahr 1897. sie bestehen aus einem etwas helleren Goldton. Bei diesen Münzen kam das Gold, welches für die Herstellung der Münzen verwendet wurde aus einem anderen Bergwerk. Die Münzen werden daher auch „Gondenprägung“ genannt. Das Bergwerk lag in Gondo, in dem Schweizer Kanton Wallis. Die Legierung beinhaltet nicht nur Kupfer, was einen warmen Rotgoldton ergibt. Diese Legierung enthielt auch einen Silberanteil, welcher der färbe einen minimal helleren Ton verleiht. Zusätzlich gibt es ein winziges Kreuz, was in das Schweizerkreuz in die Münzen mit hineingeprägt wurde. Man lernt also bei genauer Betrachtung nicht nur diese Münze wertzuschätzen, sondern auch etwas über die Farbigkeit von Goldlegierungen. Denn diese Münze ist wie die allermeisten Umlaufmünzen keine Feingoldmünze sondern vielmehr eine Legierung aus 90% Gold mit weiteren Legierungsbestandteilen wie Kupfer und Silber. Diese Beimengungen in Münzen für den Zahlungsverkehr wurden extra vorgenommen, da man damit die Münzen für den Geldverkehr härter und widerstandsfähiger machte.
Kann man mit dem Goldvreneli heute noch in der Schweiz bezahlen?
Theoretisch ja! Bis heute gilt diese Schweizer Anlagemünze als offizielles Zahlungsmittel innerhalb der Schweiz. Auf Grund der Abwertung der Franken und der Aufhebung des Goldstandards wird die Münze aber nur als Sammler- oder Anlagemünze genutzt. Der Geldwert der Goldvreneli liegt weit über dem Nennwert in Höhe der 20 Franken. Bis 1949 wurde die Vreneli ausgegeben. Danach wurde die Prägung der legendären Münze eingestellt.