Richard David Precht sagt: „Fragen zu stellen ist eine Fähigkeit, die man nie verlernen sollte“. Daher fragen wir uns heute, was hat es eigentlich mit dem „L“ dem Goldvreneli auf sich, sind alle gleich? Sind es einfach nur aus der Zeit gelaufene Umlaufmünzen?

Vreneli

Schweiz-Gold Vreneli-20-Franken-Goldmuenze-1935Die 20 Franken Goldmünze aus der Schweiz, „Vreneli“ genannt, schöpft ihren Namen aus der typisch schweizerischen Verkleinerung des Namens Verena. Wie es zu dem Kosenamen kam, kann im Nachhinein nicht mehr festgestellt werden. Die Bezeichnung Vreneli bürgerte sich vor dem zweiten Weltkrieg ein.

 

Prägeauflagen

Mit dem Prägejahr 1935 könnte die Münze zu einem der Jahrgänge mit geringer Prägeauflage zählen. Denn es wurden davon nur 175.000 Stück geprägt. 1930 waren es nämlich bereits 3.371.764 Goldvrenelis gewesen.

Eine seltene Münze?

Schweiz-Gold Vreneli-20-Franken-Goldmuenze-1935Die Auflagezahl sollte man aber genauer betrachten, denn das Prägejahr allein sagt noch nichts, man muss schon genau hinsehen. Steht ein „L“ wie in unserem Foto vor dem Prägejahr 1935, handelt es sich um eine Nachprägung, die natürlich keine illegitime Fälschung ist, sondern genauso anerkannt wie das Original, aber in einer sehr hohen Auflage, (20.008.813 Stück), von der Swiss Mint geprägt wurde. Bei diesen Nachkriegsprägungen aus dem Jahrgang 1935 steht links vor der Jahreszahl ein „L“ für Lingot (Barren).

Goldene Helvetismen

Das Gold-Vreneli ist die bekannteste Goldmünze der Schweiz. Ihren Namen „Gold-Vreneli“ entstammt der Verniedlichungsform des Frauennamens Verena. Da die Schweizer gern ihre Substantive mit einem „-li“ verniedlichen, bekam die Verena, deren Portrait man auf der Vorderseite sieht, den Spitznamen “Vreneli”. Man hat also hier eine deutliche Unterscheidung in der anerkannten Benennung dieser Goldmünze, die vom Standarddeutschen abweicht und in die Schweizer Mundart rutscht – sie ist damit ein „Münzen-Helvetismus“.

Helvetia ist auch oft auf Reisen

Über dem Frauenkopf der Münze ist das Wort Helvetia zu lesen. Helvetia steht sinnbildlich für die Schweiz. Abgeleitet vom Volksstamm der „Helvetier“ steht das Wort aus der neulateinischen Bezeichnung für das Land Schweiz. Helvetia stellt aber auch ein menschliches Abbild der Schweiz dar. Nicht nur auf Münzen findet sie ihren Platz, sondern auch auf Postkarten und Briefmarken. Das Goldvreneli ist die offizielle Nachfolgerin der von 1883 bis 1896 geprägten Goldmünze “Helvetia”.

Diese schönen wertstabilen Schweizer Anlage- und Sammlermünzen finden Sie recht häufig in den Edelmetallshops der Norddeutschen Edelmetall Scheideanstalt.

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