China, Russland, Türkei: Goldreserven wachsen unaufhörlich

Goldreserven: Russland und Türkei bauen weiter aus – Die Goldströme Richtung Osten kristallisieren sich dieses Jahr deutlich heraus und haben den Hauptanteil an gestiegenen Goldexporten des Westen.

Russlands Goldbestand steigt um 200 Tonnen

Russlands Goldreserven wachsen weiter an. Keine besondere Überraschung – dennoch sind die Zahlen beeindruckend. Allein im Juni kamen 300.000 Unzen (9,33 Tonnen) zu den bestehenden Reserven hinzu. Im Mai waren es sogar 700.000 Unzen (21,8 Tonnen). Aktuell befinden sich (laut monatlicher Auskunft) 1.716 Tonnen Gold im Besitz der Russischen Zentralbank. Wöchentlich berichtet die Zentralbank über den Wert der russischen Gold- und Devisenreserven. In der 28. Kalenderwoche beliefen sich die Gold- und Währungsreserven auf 412,6 Milliarden US-Dollar. Das macht ein Plus zur Vorwoche von 1,7 Milliarden US-Dollar.

Zwar schwanken Russlands monatliche Goldkäufe (zum Teil aus der eigenen nationalen Produktion), doch sind sie dennoch die sechsthöchsten nationalen Goldreserven, die dem IWF gemeldet sind. Und lange wird es nicht mehr dauern, bis man die offiziellen 1842,6 Tonnen der Chinesen überholen wird. 2017 wird Russland wohl ebenso die 200-Tonnen-Grenze seiner Goldkäufe knacken, wie im vergangenen Jahr.

China bleibt (in)offiziell

Anders als Russland aktualisiert China den offiziellen Stand seiner Goldreserven nur sporadisch. Zuletzt im Oktober 2016. Dass Chinas Goldbestände aber deutlich höher liegen müssen, zeigt sich schon an der starken eigenen Goldproduktion und in den Handelsdaten aus Hongkong, Australien (Rekordexport nach China im Juni) und der Schweiz. Chinas Goldströme lassen keinen Zweifel aufkommen, dass es über immense Goldreserven verfügen muss. Warum Russland und China ihre Reserven stark vergrößern, haben wir im letzten Artikel zur Neupositionierung beider Länder gegenüber einem neuen Goldstandard thematisiert.

Goldreserven der Türkei wachsen

Auch die Türkei hat sich der russischen und chinesischen Strategie angeschlossen und baut seine Goldreserven stetig aus. Auch wurde das Volk vor dem Referendum aufgefordert Gold zu kaufen anstelle von Dollar. Zuletzt forderte die türkische Regierung die Bevölkerung wieder auf, das gekaufte Gold wieder zurückfließen zu lassen. Das türkische Volk wird mit neuen Finanzangeboten gelockt, ihr Gold einzutauschen. Seit je her ist Gold in der Türkei ein beliebtes Mittel für Investitionen und spielt in der türkischen Kultur eine wichtige Rolle.  Die Goldnachfrage der Türkei ist groß, die Importe steigen. Auch wegen der türkischen Regierungsstrategie auf Gold zu setzen. Die Türken halten ihr Gold unter der Matratze bewusst versteckt und nicht im türkischen Finanzsystem. Mit durchschnittlich 181 Tonnen pro Jahr in den vergangenen zehn Jahren war die Türkei weltweit viertgrößter Goldverbraucher. Geschätzte 5.000 Tonnen sollen unter türkischen Betten liegen. Mit einem Wert von 200 Milliarden US-Dollar. Diese will die Regierung natürlich lieber in ihren Händen aufgehoben sehen. Das versucht sie mit den neuen Angeboten nicht zum ersten Mal. Spezielle Finanzprodukte und Lockangebote wie Goldkonten gab es immer wieder. Die Bevölkerung blieb standhaft.

In den ersten sechs Monaten des Jahres hat die Türkei rund 174 Tonnen Gold importiert. 2016 waren es im gesamten Jahr noch 106 Tonnen, die wiederum schon das Doppelte der Menge von 2015 waren. Dies wird die Türkei dieses Jahr zum drittgrößten Goldimporteur nach Indien und China machen.

Usbekistan veröffentlicht Gold- und Währungsreserven

Das reformbereite zentralasiatische Land, das seine Reserven bisher nicht öffentlich machte, überraschte in Person des stellvertretenden Finanzministers Mubin Mirzayev, der die Daten in einer Fernsehkonferenz preisgab. Laut einer Meldung von Nasdaq wisse er „nicht die genauen Zahlen, aber es handelt sich um circa 20 Milliarden US-Dollar“. Die Reserven sollen den gleichen Wert wie die Gesamtimporte der letzten beiden Jahre haben, fügte der Stellvertreter der Zentralbank, Saidkamol Khodjaev, hinzu. Usbekistan, Zentralasiens bevölkerungsreichste Nation und die zweitgrößte Wirtschaft, möchte seine Währungsregulierungen reformieren, die bisher das Haupthindernis für ausländische Investitionen waren.

Mongolei: Goldimporte erreichen Allzeithoch

Auch die Mongolei will sich reformieren. In Kampagnen wird der Umgang mit der nationalen Währung thematisiert und mit China Abkommen für den Währungsaustausch und die Öffnung von chinesischen Bankfilialen getroffen. Laut einem Bericht der nationalen Nachrichtenagentur wurde zudem der Preis für Gold im Einklang mit dem globalen Marktpreis neu reguliert. Seit der Preisregulierung hat der Goldkauf der Zentralbank das Allzeithoch von 18,6 Tonnen Gold (Stand: H1 2017) erreicht. Damit wurde die Menge der Goldimporte im Zeitraum des Vorjahres um 5,5 Prozent übertroffen.

Titelbild: maxpixel

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