China Goldfixing startete als Global Gold Player

Bis zum Ende des letzten Jahres sollte über die Shanghai Gold Exchange (SGE) ein in Yuan laufendes Goldfixing beginnen. China, als weltgrößter Hersteller von Barren und Münzen (Bullions) und gleichzeitig grösster Käufer, will künftig auch im globalen Edelmetallfixing einen entscheidenden Platz einnehmen, um bei der Festlegung der Goldpreise ein wesentliches Wort mitzureden.

Jetzt ist das China Goldfixing in Shanghai gestartet und nun könnte China ab diesem Zeitpunkt seine Käufer oder ausländische Lieferanten den chinesischen Preis für das Gold in Renminbi Yuan zahlen lassen. Bisher ist uns aber nicht bekannt, ob dies auch weiträumig genutzt wird. Bekannt ist, dass sich am Londoner Goldfixing zur Zeit 12 Marktteilnehmer beteiligen. Beim China Goldfixing in Shanghai werden sich hingegen 18 Marktteilnehmer beteiligen.

Das aktuelle, auf US-Dollar lautende Londoner Fixing wäre dann für den weltweit größten Bullion-Markt, China, weniger relevant. Da momentan aber der Yuan keine frei konvertierbare Währung ist, müssten in diesem Falle beide Börsenmechanismen der Goldpreisfindung nebeneinander existieren. Beim 1. Fixing kostete 1 Gramm Feingold 256,92 Yuan (CNY), das entsprach 39,71$ (USD). Zum 1. Nachmittags-Fixing kostete das Gramm Feingold dann 257.29 yuan (US$39.76). Wir werden weiter mit Euro und Gramm rechnen und dafür den USD-Kurs des Goldes verwenden.

Der Renminbi Yuan ist mit einer Bandbreite von ca. 0,5 % an den US-Dollar gekoppelt und die chinesische Zentralbank interveniert entsprechend, um den Wechselkurs von ca. 8,11 zu 1 US-Dollar zu halten. Währungsexperten halten den Yuan aber schon seit längerer Zeit für unterbewertet, um die Exporte von China günstig zu halten

Viele organisatorische Probleme von Bankbeteiligungen ausländischer Institute am chinesischen Fixing und viele Detailfragen der Preisfestlegungen sind noch nicht geklärt. Für Europa stellt es sich so dar, dass zum Währungsrisiko des Dollars nun noch das für den Renminbi Yuan hinzu kommt. Eine Umrechnung des Goldpreises von USD -> Euro ist ein Schritt, je nach Handelsplatz kann dann jedoch noch CNY -> USD als 2. Währungspäärchen für die Shanghai Gold Exchange hinzukommen. Für uns als Scheideanstalt ist ein China Goldfixing derzeit nicht möglich und auch nicht nötig.

Welche Auswirkungen das entstehende SGE Fixing hinsichtlich der Bedeutung des Londoner Goldfixings haben wird, kann man bisher noch nicht abschätzen. China wird jedoch auch hier wie auch auf allen anderen Wirtschaftssektoren seine Marktmacht zur Geltung bringen. Spannend bleibt die Frage, ob Gold in Shanghai deutlich andere Preise erzielen wird als in New York oder London, sodass der Handel reagieren muss. Bisher spiegeln sich jedoch nur die Währungsrisiken der beteiligten Währungen im Preis des Goldes.

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