Das Bitcoin-Mining soll in diesem Jahr so viel Energie verbrauchen wie ganz Argentinien. Pro Bitcoin-Überweisung werden 250 Kilowattstunden benötigt. Die Sorge um Klima und Umwelt steigt.
Kryptowährungen sind seit Anfang des vergangenen Jahres in aller Munde. Bekannteste Währung ist der Bitcoin. Bekannt auch dafür, weil der Kurs ebenso rasant fallen wie steigen kann. Um Kryptogeld erschaffen zu können, wird das Blockchain-Mining angewendet. So wie Gold in Minen geschürft wird, werden Kryptowährung über Rechenprogramme „geschürft“. Dafür werden Rechenzentren mit hoher Leistung benötigt. Diese verteilen sich zum „schürfen“ auf der ganzen Welt. Und das soll so viel Energie verbrauchen, dass Umwelt durch die allgemeine digitale Verschmutzung Schaden nehmen könnte.
Die Digitalwährung Bitcoin hat sich weit von den Rekordständen aus dem Dezember entfernt. Dass China und Südkorea das Mining und den Handel mit der Kryptowährung einschränken wollen, drückt den Kurs der „digitalen Münze“, schreibt Focus. Mittlerweile fiel der Kurs auf unter 9.000 US-Dollar. Immer mehr Staaten wollen Kryptowährungen regulieren oder verbieten. Genau das Gegenteil von der Absicht der Kryptowährungen, die erschaffen wurden, um eine staatliche Regulierung verzichtbar zu machen. Neben der Sicherheit und den Kursschwankungen, wird das Thema Energieverbrauch zum nächsten Gegner der Digitalwährungen.
Bitcoin-Mining verschlingt Energie
Bereits Anfang Dezember schrieb die Süddeutsche Zeitung über den Stromverbrauch von Bitcoin. „Eine einzige Bitcoin-Überweisung braucht heute mit 250 Kilowattstunden so viel Strom wie ein Amerikaner in einer Woche. Insgesamt verschlingt das Bitcoin-Netzwerk schon so viel Elektrizität wie ein kleiner Staat.“ Ganz einfach gerechnet: Je mehr das Interesse an Bitcoin stieg, umso mehr Energie wurde verbraucht. Digiconomist hat errechnet, dass der Energieverbrauch der Bitcoin-Herstellung innerhalb des Januars von 36,8 auf 46,7 Terrawattstunden angestiegen ist. Im Ländervergleich liegt der Verbrauch auf Platz 50. Bis Ende des Jahres erwartet das Portal einen Anstieg auf über 125 Terrawattstunden pro Jahr. Die „digitale Verschmutzung“ wächst. Laut einer Studie von Morgan Stanley soll das Bitcoin-Mining in diesem Jahr sogar 140 Terawattstunden Strom verbrauchen, schreibt Handelsblatt. In diesem Fall fast so viel wie ganz Argentinien.
Übertriebene Darstellung?
Für Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen) ein klarer Fall von „Klimakiller“. Für ihn ist das Bitcoin-Mining die „größte Energieverschwendung und die brutalste Klimazerstörung in der Geschichte des Geldes“. Es ist nicht zu leugnen, dass die Digitalisierung auch einigen Schmutz mit sich nachzieht und der Weg zur effizienten und saubereren Digitalisierung ein langer ist. Das Bitcoin-Mining aber als Hauptakteur in der Umweltverschmutzung zu sehen, ist dann doch Schwarzmalerei. Insbesondere, wenn die geplanten Regulierungen und sogar Verbote rund um die Welt in Kraft treten.
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