Ein vermeintlich falscher Diamantring entpuppt sich als 26-Karat-Ring im Wert von hunderttausenden US-Dollar und wird zur Auktion gestellt.

Das Auktionshaus Sotheby’s wird am 07. Juni einen Ring mit ganz besonderer Geschichte verkaufen. Laut dem Londoner Auktionshaus wurde der Ring in den achtziger Jahren auf einem Flohmarkt für 13 US-Dollar erworben. Der anonyme Käufer dachte es handele sich um gewöhnlichen Kostümschmuck.

Diamantring für 13 Dollar

„Das ist ein äußerst seltener Fund“, sagte Jessica Wyndham, Leiterin der Schmuckabteilung des Auktionshauses. Laut Wyndham war der Glanz des Diamanten wahrscheinlich durch den verdunkelten Ringberg und den altmodischen Stil des Juwelenschnittes verborgen.

Nach ein paar Jahrzehnten des Tragens ließ der Besitzer den Diamantring schätzen und staunte nicht schlecht. Es stellt sich heraus, dass das Juwel ein kissenförmiger 26-Karat Diamant aus dem 19. Jahrhundert ist.

Sotheby’s erwarten einen Erlös von 325.000 bis 456.000 US-Dollar. 35.000 mal so hoch wie der ursprüngliche Kaufpreis auf dem Flohmarkt. Ein Preis den immer weniger zahlen möchten.

Diamantindustrie angespannt

Die Generation der Millennials bereitet der Diamantindustrie Sorgen. Anders als ihre Vorgänger scheinen sie den Schmuckstücken weniger abgewinnen zu können. Die Industrie möchte dagegenwirken.

Abgesehen vom kugelsicheren Verlobungsringmarkt steht es um die Diamantverkäufe bald womöglich nicht mehr so gut bestellt. Anlass für die Diamond Producers Association eine neue Kampagne zu starten. Mit der ersten Kampagne seit fünf Jahren möchte man die Kunden dazu anregen jede „echte“ Beziehung mit einem Diamanten zu würdigen. Eben auch jene, die nicht vor dem Altar stattfinden. Der Erfolg bleibt abzuwarten.

Dass diese Generation keine Diamanten kauft, kann nicht behauptet werden. 2015 gingen Diamantringe im Wert von 26 Milliarden US-Dollar über die Ladentheke. Anderen Meldungen zum Trotz, die von klaren Rückgängen der Verkäufe sprachen, wurde mehr als bei jeder anderen Generation zuvor verkauft. Das Problem für die Industrie ist jedoch was die Zukunft bringt. Denn Millennials haben einen anderen Bezug zum Thema Heiraten und Geld ausgeben. Luxus wird anders definiert. Erinnerungen stehen über Sachgegenständen, wie einem Diamantring am Finger.

Einer Studie nach sind 47 Prozent aller in den 90er Jahren geborenen Frauen im Alter von 33 Jahren unverheiratet. Von der 33jährigen Frauen die in den 1980er geboren sind waren 38 Prozent unverheiratet. Von den in den 1940er Jahren geborenen 33jährigen waren nur neun Prozent unvermählt. Immer mehr Millennials entscheiden sich gegen den Bund fürs Leben.

Diamonds are (not) forever

Auch ist zu erkennen, dass, anstelle von Diamanten, Saphire oder Rubine gekauft werden, um eine Verlobung zu zelebrieren. Einzigartigkeit statt Massenware. Nachhaltigkeit anstatt Ausbeutung. Millenials haben andere Wertvorstellungen aber auch mehr Informationen erhalten, als ihre Vorgänger. Ein Thema wie Blutdiamanten bleibt hängen. Das Umweltbewusstsein steigt. Auch legt man mehr Wert darauf, das Geld für die Hochzeitsfeier oder die Flitterwochen zu verbrauchen, anstelle eines sündhaft teuren Klunkers.

Erinnerungen wollen auf Social Media Kanälen geteilt werden. Klickzahlen generiert man durch viele Reisen mehr als durch Eigentum eines Gegenstands. Das Tragen eines Diamantringes hat sich in Zeiten von demokratischer Partnerschaften ausgelebt. Das Modell der 1950er Jahre – Frau zuhause, Mann bringt das Geld heim – dass speziell in den USA einen Diamanten zur Verlobung als Ideal voraussetze und als das Radio „Diamonds are a girl’s best friend“ trällerte, ist anderen Wertvorstellungen gewichen. Ein Fakt, welcher in der Diamantindustrie in Angesicht des Verlobungsringmarktes zurecht Besorgnis hervorruft.

 

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